Deutsche Tageszeitung - US-Präsidentschaftsvorwahlen bei Demokraten und Republikanern in Nevada

US-Präsidentschaftsvorwahlen bei Demokraten und Republikanern in Nevada


US-Präsidentschaftsvorwahlen bei Demokraten und Republikanern in Nevada
US-Präsidentschaftsvorwahlen bei Demokraten und Republikanern in Nevada / Foto: © AFP/Archiv

Donald Trumps Name steht nicht auf den Stimmzetteln bei der Präsidentschaftsvorwahl der Republikaner am Dienstag im US-Bundesstaat Nevada - die Delegiertenstimmen des Wüstenstaats wird der Ex-Präsident voraussichtlich dennoch gewinnen: Die Republikaner haben in dieser Woche eine weitere Möglichkeit, ihren Favoriten zu unterstützen. Bei der Präsidentschaftsvorwahl der Demokraten in Nevada geht Trumps Nachfolger, Amtsinhaber Joe Biden, am Dienstag als Favorit ins Rennen.

Textgröße ändern:

Der 81-jährige Demokrat ist nach seinem Sieg in South Carolina am Wochenende gestärkt. Biden hat keine ernsthaften Konkurrenten und steht so als Kandidat der Demokraten bei der Präsidentschaftswahl am 5. November ohnehin praktisch fest.

Die Republikanische Partei in Nevada hat ihrerseits beschlossen, die Vorwahl zu ignorieren und stattdessen am Donnerstag ihren eigenen sogenannten Caucus abzuhalten, bei dem Trump der einzig wichtige Kandidat ist. Für die Delegiertenstimmen soll der Caucus entscheidend sein. Trumps parteiinterne Herausforderin Nikki Haley tritt bei der Vorwahl am Dienstag an, darf dann aber nicht am Caucus teilnehmen. Weder Trump noch Haley haben einen intensiven Wahlkampf in dem Wüstenstaat betrieben.

Erst mit dem Caucus wird entschieden, wer die Delegiertenstimmen der Republikaner für Nevada gewinnen wird. Diese sind wichtig für die Parteitage, bei denen die Kandidaten formal nominiert werden. Die Parteiorganisationen der Bundesstaaten entsenden Delegierte zu diesen Versammlungen. Die meisten von ihnen sind in ihrem Parteitagsvotum an das Vorwahlresultat in ihrem Staat gebunden.

Es gilt als sicher, dass Trump den Caucus in Nevada und somit die Delegierten gewinnen wird. Das Verfahren in dem Wüstenstaat kommt dem 77-Jährigen zugute, sagte Daniel Lee, Politikwissenschaftler an der Universität von Nevada in Las Vegas.

"Caucus-Teilnehmer werden diejenigen sein, die wirklich glühende, enthusiastische, energiegeladene Anhänger des Kandidaten sind", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. "Das sind diejenigen, die sich die Zeit nehmen, um in eine stinkende Turnhalle zu gehen." Dies sei "genau die Art von Anhängern, die Trump hat".

Manche Republikaner zeigen sich über das Vorgehen in Nevada enttäuscht. "Es hat keinen Sinn, am Caucus teilzunehmen. Ich kann nicht für meine Kandidatin stimmen", sagte Haley-Unterstützer Charles Fruit dem "Las Vegas Review Journal". "Sie entziehen mir im Grunde das Wahlrecht. Und das geschieht durch meine eigene republikanische Partei. Ich bin sehr unglücklich darüber."

Ergebnisse für die Vorwahlen von Republikanern und Demokraten werden am Dienstag für 19.00 Uhr (Ortszeit, 04.00 Uhr Mittwoch MEZ) erwartet. Die Ergebnisse vom Caucus der Republikaner sollen laut der Partei am Donnerstag bekanntgegeben werden.

Neben den Vorwahlen und dem Caucus findet in der Wüstenmetropole Las Vegas in wenigen Tagen noch ein weiteres Großereignis statt, auf das Millionen von Menschen in den USA warten: das große Finale der Football-Saison, der Super Bowl. "Niemand hier denkt auch nur an die Vorwahlen und den Caucus", sagte David Damore von der Universität von Nevada. "Sie machen sich viel mehr Gedanken über den Super Bowl."

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: