Deutsche Tageszeitung - Bischöfe legen nach Jugendsynode im Vatikan Abschlussdokument vor

Bischöfe legen nach Jugendsynode im Vatikan Abschlussdokument vor


Bischöfe legen nach Jugendsynode im Vatikan Abschlussdokument vor
Bischöfe legen nach Jugendsynode im Vatikan Abschlussdokument vor / Foto: ©

Die zur Jugendsynode im Vatikan versammelten Bischöfe haben nach mehr als dreiwöchigen Beratungen ihr Abschlussdokument vorgelegt. Der am Samstagabend veröffentlichte Bericht befasst sich mit einer Reihe von Themen, ohne jedoch konkrete Neuerungen vorzuschlagen oder eine zentrale Botschaft an die Jugend zu enthalten.

Textgröße ändern:

Papst Franziskus sprach nach der Abstimmung über das Synodendokument von einem "schwierigen Moment" für die katholische Kirche, die durch "andauernde Anklagen" beschmutzt werden solle. Er rief die Bischöfe auf, die Kirche vor einer solchen "Verfolgung" zu schützen. Mit seinen Äußerungen bezog sich der Papst sich womöglich auf seine konservativen Gegner, die ihn im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal innerhalb der Kirche scharf attackiert hatten.

In dem Abschlussdokument der Synode wird zum Kampf gegen verschiedene Formen des Missbrauchs aufgerufen. Zudem wird ein Mangel an "Verantwortung und Transparenz" im Umgang mit Missbrauchsfällen beklagt.

Der Text geht auch auf die Rolle der Frau in der Kirch ein. Ihnen müsse eine größere Rolle zugestanden werden, heißt es darin. Die Kirche stehe in diesem Punkt vor einem "unausweichlichen Wandel". Die Bischöfe sprachen sich zudem dafür aus, homosexuelle Menschen in ihrem Glauben zu begleiten. Versuche, das Kürzel LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) in dem Abschlussdokument zu verankern, scheiterten.

An der Synode im Vatikan hatten 267 Bischöfe aus aller Welt sowie dutzende Jugendliche, Experten und Gasthörer teilgenommen. Das Treffen wurde vom Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche überschattet. In den vergangenen Jahren waren weltweit tausende Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche bekannt geworden. In Deutschland sollen laut einer Studie der Bischofskonferenz zwischen 1946 und 2014 mehr als 3600 Minderjährige von Kirchenvertretern sexuell misshandelt worden sein.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Kanzleramtsminister Frei dringt nach US-Angriff im Iran auf Verhandlungen

Nach den Luftangriffen der USA auf iranische Atomanlagen dringt Deutschland nach Angaben von Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) auf Deeskalation durch Verhandlungen. "Wir versuchen jede Möglichkeit der Diplomatie zu nutzen, um hier zu einer Lösung des Konfliktes zu kommen", sagte Frei am Sonntag der ARD. Deutschland wolle gemeinsam mit Großbritannien und Frankreich einen Beitrag dazu leisten. "Aber ob das gelingt, vermag ich im Augenblick nicht zu sagen", fügte er hinzu.

US-Vizepräsident: Angriffe im Iran haben Atomwaffenentwicklung "erheblich verzögert"

Die US-Angriffe auf die Atomanlagen im Iran haben dessen Fähigkeiten zur Entwicklung einer Atomwaffe nach Angaben von US-Vizepräsident JD Vance deutlich eingeschränkt. "Ich möchte hier nicht auf sensible Geheimdienstinformationen eingehen, aber wir wissen, dass wir das iranische Atomprogramm in der vergangenen Nacht erheblich zurückgeworfen haben, um Jahre oder darüber hinaus", sagte Vance am Sonntag dem Fernsehsender ABC.

USA treten in den Krieg ein: Iran mit B-2-Jets und bunkerbrechenden Bomben angegriffen

Gut eine Woche nach Beginn des israelischen Großangriffs auf den Iran sind die USA in den Krieg eingetreten und haben drei der wichtigsten Atomanlagen des von islamischen Klerikern geführten Landes bombardiert. Bei den Angriffen in der Nacht zum Sonntag wurden nach Angaben des Pentagon sieben B-2-Kampfflugzeuge und 14 bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Die Anlagen Fordo, Natans und Isfahan seien "vollständig zerstört" worden, sagte US-Präsident Donald Trump und drohte Teheran zugleich mit weiteren Angriffen.

Bas beklagt fehlende Vielfalt in der SPD

Die voraussichtliche neue SPD-Chefin Bärbel Bas hat eine fehlende Vielfalt in ihrer Partei kritisiert und gefordert, sich wieder breiter aufzustellen. Die SPD müsse stärker präsent sein in Arbeitermilieus, sagte sie dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Wochenende. "Wir müssen uns wieder sehen lassen und uns der Kritik stellen." Es sei auch wichtig, "dass wir die komplizierten Dinge wieder für den Malocher an der Ecke runterbrechen".

Textgröße ändern: