Deutsche Tageszeitung - Asylpakt: EU-Staaten müssen vor Weihnachten Fahrpläne vorlegen

Asylpakt: EU-Staaten müssen vor Weihnachten Fahrpläne vorlegen


Asylpakt: EU-Staaten müssen vor Weihnachten Fahrpläne vorlegen
Asylpakt: EU-Staaten müssen vor Weihnachten Fahrpläne vorlegen / Foto: © AFP

Nach der Verabschiedung der neuen europäischen Asylregeln müssen die EU-Staaten vor Weihnachten Fahrpläne zur nationalen Umsetzung vorlegen. Die Frist laufe bis zum 12. Dezember, erklärte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel. Beim Innenminister-Treffen am Donnerstag ist eine Debatte dazu geplant.

Textgröße ändern:

Die EU-Länder hatten die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylrechts (Geas) Mitte Mai in Brüssel besiegelt. Die Mitgliedsländer haben nun zwei Jahre zur Umsetzung in nationales Recht. Dies sei angesichts des komplexen Regelwerks eine "Herkulesaufgabe", sagte Vizekommissionspräsident Margaritis Schinas.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte eine möglichst rasche Umsetzung angekündigt. Der EU-Asylpakt sieht eine deutliche Verschärfung der Verfahren vor. Migranten mit geringen Aufnahmechancen sollen damit von Grenzlagern aus direkt abgeschoben werden.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson betonte, die Rückführungsquoten hätten sich zuletzt erhöht: Seit Jahresbeginn seien EU-weit bereits 25 Prozent der illegal Eingewanderten abgeschoben worden, im ganzen Jahr 2023 seien es dagegen nur 19 Prozent gewesen.

Rund 15 EU-Staaten um Österreich und die Niederlande dringen auf noch schärfere Asylregeln. Unter anderem wollen sie leichtere Abschiebungen in sogenannte sichere Drittstaaten. Mit den Zugewinnen für Rechtspopulisten in einer Reihe von Ländern bei den Europawahlen dürften solche Forderungen noch lauter werden.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Ungarn fordern Rücktritt Orbans nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen

Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in staatlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen haben in Ungarns Hauptstadt Budapest am Samstag mehr als 50.000 Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orban gefordert. Sie riefen Parolen wie "Orban, hau ab!". Zu der Demonstration hatte Oppositionsführer Peter Magyar aufgerufen, dessen Partei Tisza vor der Parlamentswahl im Frühling die Meinungsfragen anführt. Er führte den Protestzug an und trug ein Banner mit den Worten "Lasst uns Kinder schützen".

US-Soldaten in Syrien in mutmaßlichem Hinterhalt des IS getötet

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz IS auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien verletzt worden, teilte das Nahost-Regionalkommando der US-Armee, Centcom, mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Belarus lässt nach US-Vermittlung Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa frei

Im autoritär regierten Belarus sind nach der Vermittlung der USA überraschend mehr als 120 politische Gefangene freigelassen worden, darunter die prominente Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki und der Lukaschenko-Gegner Viktor Babariko. Machthaber Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Trotz der jahrelangen Haft zeigten sich Kolesnikowa und Bjaljazki bereits wenige Stunden nach ihrer Freilassung kämpferisch.

Belarussische Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa sowie weitere Gefangene frei

Die prominente belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es am Samstag in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Dazu zählen laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna auch Kolesnikowa, Bjaljazki und der Oppositionelle Viktor Babariko. Den Freilassungen war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen gegen Belarus vorausgegangen.

Textgröße ändern: