Deutsche Tageszeitung - Kreise: Selenskyj lehnt Guterres-Besuch in Kiew wegen dessen Russlandreise ab

Kreise: Selenskyj lehnt Guterres-Besuch in Kiew wegen dessen Russlandreise ab


Kreise: Selenskyj lehnt Guterres-Besuch in Kiew wegen dessen Russlandreise ab
Kreise: Selenskyj lehnt Guterres-Besuch in Kiew wegen dessen Russlandreise ab / Foto: © POOL/AFP

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat offenbar einen Besuch von UN-Generalsekretär Antonio Guterres in Kiew abgelehnt, nachdem dieser an einem Gipfeltreffen in Russland teilgenommen hatte. Nach dem Treffen der sogenannten Brics-Staaten im russischen Kasan habe Guterres in die Ukraine kommen wollen, "aber der Präsident hat seinem Besuch nicht zugestimmt", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Präsidentschaftskreisen. Als Grund wurde die "Demütigung von Vernunft und internationalem Recht in Kasan" genannt.

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Guterres hatte diese Woche am Brics-Treffen im zentralrussischen Kasan teilgenommen und sich dort auch zu einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Einem UN-Sprecher zufolge bekräftigte der Generalsekretär dabei, dass der russische Einmarsch in der Ukraine einen Verstoß gegen das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen darstelle. Zudem sprach Guterres sich in Kasan für einen "gerechten Frieden" in der Ukraine aus.

Zu dem Brics-Gipfel, zu dem der seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine international weitgehend isolierte Putin eingeladen hatte, waren zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt angereist, darunter Chinas Präsident Xi Jinping, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Indiens Premierminister Narendra Modi. Es war die größte diplomatische Veranstaltung auf russischem Boden seit Februar 2022.

Guterres' Teilnahme hatte für Irritation gesorgt. Das ukrainische Außenministerium hatte im Vorfeld moniert, Guterres habe nicht an einem im Juni von Kiew ausgerichteten Friedensgipfel in der Schweiz teilgenommen. "Dies ist eine falsche Entscheidung, die die Sache des Friedens nicht voranbringt. Sie schadet nur dem Ruf der UNO", hieß es in einer Erklärung.

(V.Sørensen--DTZ)

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