Deutsche Tageszeitung - Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in Algier

Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in Algier


Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in Algier
Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in Algier / Foto: ©

Bei Protesten in der algerischen Hauptstadt Algier ist es am Freitag zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. Die Demonstranten versuchten, zum Präsidentenpalast vorzudringen, berichtete eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP. Nachdem sie von einem Polizeikordon und mit Tränengas zurückgedrängt worden waren, warfen sie Steine und andere Wurfgeschosse auf die Sicherheitskräfte, die die Zugangsstraßen zum Präsidentenpalast versperrten.

Textgröße ändern:

Der Protest richtete sich gegen die erneute Kandidatur von Präsident Abdelaziz Bouteflika. "Kein 5. Mandat" oder "Weder Bouteflika noch Said" skandierten hunderte Menschen trotz eines Demonstrationsverbots im Zentrum der Stadt. Der Bruder des gebrechlichen 81-jährigen Bouteflika gilt als De-facto-Staatschef und möglicher Nachfolger des langjährigen Präsidenten, der sich seit einem Schlaganfall 2013 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat.

Die Demonstranten forderten auch den Rücktritt von Ministerpräsident Ahmed Ouyahia. Proteste im Zentrum der algerischen Hauptstadt sind seit 2001 verboten. Auch in anderen Städten wurde laut Medienberichten nach dem Freitagsgebet gegen Bouteflika demonstriert.

Bouteflika, der seit sechs Jahren im Rollstuhl sitzt und sich öffentlich kaum noch zu Wort meldet, will bei der Wahl am 18. April erneut kandidieren. Die Regierungspartei FLN hatte ihn Anfang Februar nominiert.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

CDU-Außenpolitiker Kiesewetter: US-Vorschlag zur Ukraine "Kapitulationsurkunde"

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat den von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Deal zur Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine als "Kapitulationsurkunde" bezeichnet. "Natürlich kann weder Europa dem zustimmen noch die Ukraine, weil unsere Sicherheit dann erst recht gefährdet wäre", sagte Kiesewetter am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin.

IAEA-Chef Grossi verlangt vom Iran Aufklärung über Tunnel nahe Atomanlage

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, verlangt vom Iran Aufklärung über den Bau von Tunneln rund um eine Atomanlage. Er habe dieses Thema mit Teheran "wiederholt" angesprochen und werde dies auch "weiterhin" tun, sagte Grossi am Mittwoch bei einem Besuch in Washington vor Journalisten. Es sei "nicht auszuschließen", dass in den Tunneln nicht angegebenes Material gelagert werde. Er wolle aber nicht über die Absichten des Iran spekulieren.

Nato-Generalsekretär Rutte reist zu Gesprächen nach Washington

Nato-Generalsekretär Mark Rutte reist am Donnerstag zu einem Besuch in die USA. In Washington werde Rutte US-Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und den Nationalen Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump, Mike Waltz, zu Gesprächen treffen, teilte die Nato am Mittwoch mit. Die Reise findet zwei Monate vor dem Nato-Gipfel in Den Haag statt.

Trump zu Ukraine-Krieg: "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland"

In den Verhandlungen über den Ukraine-Krieg sieht US-Präsident Donald Trump eine Einigung mit Russland erreicht: "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland", sagte Trump am Mittwoch in Washington. Nun müsse er noch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj überzeugen, was "schwieriger" sei.

Textgröße ändern: