Deutsche Tageszeitung - Seoul: USA und Nordkorea könnten bei Gipfel offiziell Kriegsende erklären

Seoul: USA und Nordkorea könnten bei Gipfel offiziell Kriegsende erklären


Seoul: USA und Nordkorea könnten bei Gipfel offiziell Kriegsende erklären
Seoul: USA und Nordkorea könnten bei Gipfel offiziell Kriegsende erklären / Foto: ©

US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Kong Un könnten nach Einschätzung der Regierung in Südkorea bei ihrem Gipfeltreffen in Hanoi offiziell das Ende des Korea-Kriegs erklären. "Ich denke, dass die Möglichkeit besteht", sagte ein Sprecher von Präsident Moon Jae In am Montag in Seoul. Es sei zwar völlig offen, welche "Art von Erklärung" zu erwarten sei, "aber ich denke, dass die USA und Nordkorea eine Vereinbarung treffen könnten", fügte der Sprecher hinzu.

Textgröße ändern:

Der Korea-Krieg, bei dem eine von den USA angeführte UN-Truppe Südkorea unterstützt hatte, war 1953 mit einem Waffenstillstand zu Ende gegangen. Ein Friedensvertrag kam nicht zustande. Offiziell befinden sich beide Seiten daher immer noch im Kriegszustand.

Südkoreas Präsident Moon hatte im Oktober gesagt, eine offizielle Erklärung des Kriegsendes durch Washington und Pjöngjang sei "nur noch eine Frage der Zeit". Auch die USA äußerten sich zuletzt optimistisch. Der US-Sondergesandte für Nordkorea, Stephen Biegun, sagte Anfang Februar, Präsident Trump sei bereit, "diesen Krieg zu beenden".

Das zweite Gipfeltreffen von Trump und Kim findet am Mittwoch und Donnerstag in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi statt. Im Juni vergangenen Jahres hatten sich beide erstmals in Singapur getroffen. Damals hatten sie sich auf eine "Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" verständigt, ohne zu klären, was genau darunter zu verstehen ist und wie die nukleare Abrüstung erreicht werden soll.

Moons Sprecher Kim Eui Kyeom sagte am Montag, selbst wenn Trump und Kim in Hanoi nun offiziell das Ende des Korea-Kriegs erklären sollten, sei ein formeller Friedensvertrag wohl erst "in der letzten Phase des Denuklearisierungs-Prozesses" zu erwarten.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Mindestens zwei Tote bei neuen russischen Luftangriffen auf Kiew

Kurz vor neuen Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine hat Russland die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut mit Drohnen angegriffen. Durch die Angriffe seien mindestens zwei Menschen getötet worden, teilte der ukrainische Rettungsdienst am frühen Sonntagmorgen mit. Es seien mehrere Wohnhäuser getroffen worden und Brände ausgebrochen.

Nach Raketenbeschuss: Neue israelische Luftangriffe auf Ziele im Libanon

Nach Raketenbeschuss aus dem Libanon hat Israel am Samstagabend mit weiteren Luftangriffen auf Ziele im Nachbarland reagiert. Dabei wurden in der Küstenstadt Tyros mindestens drei Menschen getötet, wie Libanons staatliche Nachrichtenagentur ANI berichtete. Demnach griff Israel auch andere Gebiete im Süden und Osten des Libanon an. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurde bei dem Angriff in Tyrus ein Funktionär der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getroffen.

Weiter massive Proteste gegen Festnahme des Erdogan-Rivalen Imamoglu

Die Proteste gegen die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters und Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu wegen "Terrorismus" und "Korruption" reißen nicht ab: Trotz massiven Polizeiaufgebots gingen am Samstag den vierten Abend in Folge Tausende Menschen in Istanbul auf die Straße. Die Polizei setzte bei Zusammenstößen am Rande der Proteste Gummigeschosse, Pfefferspray und Blendgranaten ein, wie AFP-Reporter berichteten. Imamoglu, der wichtigste politische Rivale des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, wies derweil die gegen ihn erhobenen Vorwürfen scharf zurück.

Opposition droht mit Generalstreik in Israel bei Entlassung von Geheimdienstchef

Im Streit um die von Regierungschef Benjamin Netanjahu angestrebte Entlassung von Inlandsgeheimdienstchef Ronen Bar hat die israelische Opposition mit einem Generalstreik gedroht. Sollte Netanjahu die Aussetzung der Entscheidung durch den Obersten Gerichtshof ignorieren, werde "das ganze Land stillstehen", sagte Oppositionsführer Jair Lapid am Samstagabend vor zehntausenden Demonstranten in Tel Aviv.

Textgröße ändern: