Deutsche Tageszeitung - Verdi-Chef Bsirske sieht keine Basis für Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst

Verdi-Chef Bsirske sieht keine Basis für Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst


Verdi-Chef Bsirske sieht keine Basis für Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst
Verdi-Chef Bsirske sieht keine Basis für Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst / Foto: ©

Verdi-Bundeschef Frank Bsirske hat vor Beginn der dritten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Bundesländer die Hoffnung auf eine baldige Einigung gedämpft. Er sehe derzeit "keine Basis für einen Abschluss", sagte Bsirske am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Gewerkschaften und die Arbeitgeber lägen "in allen wesentlichen Punkten auseinander". Er wolle deswegen "im Moment überhaupt nichts ausschließen", auch nicht längere Streiks.

Textgröße ändern:

Der Länderverhandlungsführer und Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) sah bei entsprechender Kompromissbereitschaft hingegen Chancen auf eine Einigung. "Wenn sich beide Seiten aufeinander zu bewegen, kann das auch gelingen", sagte er der "Rheinischen Post" vom Dienstag. Die Forderung der Gewerkschaften nach sechs Prozent mehr Lohn sei für die Bundesländer unbezahlbar.

Am Montag hatten die Gewerkschaften mit ersten flächendeckenden Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Hamburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein begonnen. Am Dienstag verlagerten sich die Aktionen unter anderem auf Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Nach zwei ergebnislosen Tarifrunden wollen Arbeitnehmer und die Arbeitgeber ab Donnerstag in Potsdam weiter verhandeln.

Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat für die knapp 800.000 direkt betroffenen Angestellten der Länder. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder, der alle Bundesländer außer Hessen angehören, legte bislang kein Angebot vor.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Trump zieht Nominierung von Elise Stefanik als Botschafterin bei UNO zurück

US-Präsident Donald Trump hat seine Nominierung der republikanischen Kongressabgeordneten Elise Stefanik als Botschafterin bei der UNO in New York überraschend zurückgezogen. Zur Begründung erklärte Trump am Donnerstag, er wolle angesichts der knappen Mehrheit seiner Republikaner im US-Repräsentantenhaus nicht riskieren, dass Stefaniks Mandat bei einer Nachwahl an die oppositionellen Demokraten falle.

Israels Regierungschef Netanjahu warnt bei umstrittener Konferenz vor Antisemitismus

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bei einer umstrittenen Konferenz in Jerusalem vor weltweit ansteigendem Antisemitismus gewarnt. "Das Schicksal freier Gesellschaften ist mit ihrem Willen verknüpft, die Geißel des Antisemitismus zu bekämpfen", sagte Netanjahu am Donnerstag. Die Teilnahme von Politikern rechtsextremer europäischer Parteien an der Konferenz für den Kampf gegen Antisemitismus hatte für weltweite Kritik und Absagen gesorgt.

Russlands Präsident Putin nennt Übernahmepläne der USA für Grönland "ernst"

Die USA meinen es nach Ansicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit ihren Übernahmeplänen für Grönland "ernst". Es sei "ein tiefer Fehler zu denken, dies sei eine Art extravagantes Gerede" Washingtons, sagte Putin beim russischen Arktis-Forum am Donnerstag in Murmansk. Moskau sei besorgt, dass Nato-Staaten "den fernen Norden immer mehr als Sprungbrett für mögliche Konflikte betrachten", fügte er hinzu.

Selenskyj zu europäischem Kontingent in der Ukraine: Viele Fragen offen

Zum möglichen Einsatz eines europäischen Kontingents zur Überwachung einer möglichen Waffenruhe in der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch viele Fragen offen. "Was die Tätigkeiten dieses Kontingents sind, seine Verantwortlichkeiten, was es tun kann, wie es eingesetzt werden kann, wer verantwortlich ist – es gibt viele Fragen", sagte Selenskyj am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Bisher gibt es nur wenige Antworten."

Textgröße ändern: