
Richter lässt Ex-Wikileaks-Informantin Manning erneut festnehmen

Ein Richter hat die ehemalige Wikileaks-Informantin Chelsea Manning am Freitag erneut verhaften lassen, weil sie sich weigert, vor der Grand Jury eines Gerichts im Bundesstaat Virginia auszusagen. Nach Angaben aus Mannings Umfeld erklärte der Richter Claude Hilton vom Gericht in Alexandria, Manning werde so lange in Haft bleiben, bis sie sich anders entscheide.
Die Grand Jury ist mit dem Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange befasst. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 und 2011 hunderttausende geheime US-Militärdokumente über die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie vertrauliche Diplomatendepeschen veröffentlicht. Quelle war die vor einer Geschlechtsumwandlung damals noch als Soldat Bradley Manning lebende Manning, die das Material von Militärrechnern herunterlud und Wikileaks zuspielte.
Manning wurde 2010 festgenommen und im August 2013 wegen Spionage zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt. Aufgrund eines Gnadenerlasses des damaligen demokratischen US-Präsidenten Barack Obama kam Manning 2017 vorzeitig frei. Obamas republikanischer Nachfolger im Weißen Haus, Donald Trump, hatte sie als "Verräterin" bezeichnet, die das Gefängnis "niemals" hätte verlassen dürfen.
(P.Tomczyk--DTZ)