
Präsidentschaftswahl in Afghanistan auf Ende September verschoben

Die Präsidentschaftswahl in Afghanistan ist erneut verschoben worden. Sie soll nun am 28. September abgehalten werden, wie die Unabhängige Wahlkommission am Mittwoch bekanntgab. Damit findet der Urnengang fünf Monate später statt als ursprünglich geplant. Der Termin war bereits zuvor vom 20. April auf Ende Juli verschoben worden. Wegen "vieler Probleme und Herausforderungen" sei aber auch dieser Zeitplan nicht einzuhalten, erklärte die Wahlkommission.
Am 28. September sollen neben der Präsidentschaftswahl demnach auch die Provinzratswahlen und die Parlamentswahl in der Provinz Ghasni abgehalten werden. Die Verschiebung sei nötig, um eine "bessere Anwendung" des Wahlrechts, Transparenz und die Wählerregistrierung gewährleisten zu können, teilte die Wahlkommission weiter mit.
Die beiden Termine im April und im Juli waren von Beobachtern bereits als unrealistisch bezeichnet worden. Vor der Bekanntgabe des neuen Wahltermins Ende September hatte es Spekulationen darüber gegeben, der Urnengang könnte verschoben werden, um den Friedensgesprächen zwischen den radikalislamischen Taliban und den USA mehr Raum zu geben. Die Wahlkommission äußerte sich dazu jedoch nicht.
Ein Sprecher des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani sagte, die Regierung respektiere die Verschiebung des Wahltermins. Sie sei "vollkommen darauf vorbereitet, mit der Wahlkommission zusammenzuarbeiten". Ghani strebt seine Wiederwahl an.
(S.A.Dudajev--DTZ)