Deutsche Tageszeitung - Trump nimmt nach Einigung mit Kolumbien über Abschiebeflüge Sanktionen wieder zurück

Trump nimmt nach Einigung mit Kolumbien über Abschiebeflüge Sanktionen wieder zurück


Trump nimmt nach Einigung mit Kolumbien über Abschiebeflüge Sanktionen wieder zurück
Trump nimmt nach Einigung mit Kolumbien über Abschiebeflüge Sanktionen wieder zurück / Foto: © AFP/Archiv

Kolumbien hat nach Angaben des Weißen Hauses Abschiebeflügen ihrer Staatsangehörigen aus den USA in Militärflugzeugen zugestimmt - woraufhin die USA die zuvor gegen das Land angekündigten Sanktionen zurückgenommen haben. Die kolumbianische Regierung habe "alle Bedingungen" von US-Präsident Donald Trump akzeptiert, einschließlich der Annahme "aller illegalen Ausländer aus Kolumbien, die aus den USA zurückgebrachte werden - auch an Bord von US-Militärflugzeugen", hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses am Sonntag (Ortszeit).

Textgröße ändern:

Auf der Grundlage dieser Vereinbarung würden die zuvor angekündigten Strafzölle und Sanktionen nicht unterzeichnet, "es sei denn, Kolumbien hält sich nicht an diese Vereinbarung", fügte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, laut der Erklärung hinzu.

Die vom US-Außenministerium angeordnete Aussetzung der Visavergabe werde hingegen "bis zur erfolgreichen Ankunft des ersten Flugs mit kolumbianischen Abgeschobenen" in Kolumbien aufrechterhalten. "Die heutigen Ereignisse zeigen der Welt, dass Amerika wieder respektiert wird", betonte die Sprecherin des Weißen Hauses.

Auch Kolumbien erklärte, der Streit mit Washington über kolumbianische Migranten in den USA sei beigelegt. "Wir werden weiterhin Kolumbianer aufnehmen, die als Abgeschobene zurückkehren", sagte Außenminister Luis Gilberto Murillo vor Journalisten.

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hatte zuvor erklärt, er habe am Sonntag US-Militärflugzeuge zurückgewiesen, die abgeschobene irreguläre Einwanderer aus den USA nach Kolumbien bringen sollten. Petro hatte insbesondere den Einsatz von Militärflugzeugen für die Abschiebungen kritisiert und erklärt, die angeschobenen Kolumbianer müssten "würdig" und nicht "wie Kriminelle" behandelt werden.

Wegen der Zurückweisung der Abschiebeflüge hatte Trump harte Sanktionen gegen Kolumbien angekündigt, darunter Einfuhrzölle in Höhe von 25 Prozent und eine Einreisesperre für kolumbianische Regierungsvertreter.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

US-Soldaten in Syrien bei mutmaßlichem IS-Angriff getötet - Trump droht mit Vergeltung

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien bei dem Angriff auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten verletzt worden, teilte das US-Regionalkommando Centcom mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Gespräche in Berlin über "möglichen Waffenstillstand in Ukraine"

Das diplomatische Ringen um ein Ende des Ukraine-Krieges verlagert sich ab Sonntag nach Berlin: Der US-Sondergesandte Steve Witkoff will sich dort nach Angaben des Weißen Hauses mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staatenlenkern treffen. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen führen zunächst die außenpolitischen Berater "unter anderem der USA und der Ukraine" Gespräche "zu einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine".

Zweite Runde der Präsidentschaftswahl in Chile

In Chile findet am Sonntag (ab 8.00 Uhr Ortszeit, 12.00 Uhr MEZ) die zweite Runde der Präsidentschaftswahl statt. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren der Kampf gegen kriminelle Banden und die Einwanderung.

Ungarn fordern Rücktritt Orbans nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen

Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in staatlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen haben in Ungarns Hauptstadt Budapest am Samstag mehr als 50.000 Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orban gefordert. Sie riefen Parolen wie "Orban, hau ab!". Zu der Demonstration hatte Oppositionsführer Peter Magyar aufgerufen, dessen Partei Tisza vor der Parlamentswahl im Frühling die Meinungsfragen anführt. Er führte den Protestzug an und trug ein Banner mit den Worten "Lasst uns Kinder schützen".

Textgröße ändern: