Deutsche Tageszeitung - Kramp-Karrenbauer gegen SPD-Vorschläge zur Finanzierung der Grundrente

Kramp-Karrenbauer gegen SPD-Vorschläge zur Finanzierung der Grundrente


Kramp-Karrenbauer gegen SPD-Vorschläge zur Finanzierung der Grundrente
Kramp-Karrenbauer gegen SPD-Vorschläge zur Finanzierung der Grundrente / Foto: ©

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat Vorschläge aus der SPD zur Finanzierung der Grundrente zurückgewiesen. Die Überlegungen des Koalitionspartners zur Einbeziehung der Renten-Rücklage liefen darauf hinaus, "dass hier sehr massiv in die Sozialkassen eingegriffen werden soll", sage Kramp-Karrenbauer am Montag in Berlin. Die Renten-Rücklage sei aber "mit Blick auf die demografische Entwicklung für schwierigere Zeiten" gedacht, sagte sie.

Textgröße ändern:

Kramp-Karrenbauer forderte die SPD auf, zur Grundrente "endlich belastbare Pläne" vorzulegen. Sie verwies darauf, dass ursprünglich geplant gewesen sei, die Grundrente aus Steuermitteln zu finanzieren. Bei der für Dienstagabend geplanten Sitzung des Koalitionsausschusses werde das Thema Grundrente voraussichtlich keine große Rolle spielen. Vor Kramp-Karrenbauer hatten bereits andere Unionspolitikern den Überlegungen der SPD eine Abfuhr erteilt.

Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles sagte in Berlin, der Gesetzentwurf zur Grundrente werde "demnächst" vorgelegt und eine "solide" Finanzierung enthalten. Der Entwurf solle zunächst einmal abgewartet werden, "bevor man Verrisse schreibt", empfahl sie.

Die SPD-geführten Ministerien für Arbeit und für Finanzen planen Berichten zufolge, zur Finanzierung der Grundrente auch auf die Renten-Rücklage zurückzugreifen. Auch Beitragsmittel aus der Kranken- und Arbeitslosenversicherung sollten verwendet werden. Im Topf der so genannten Nachhaltigkeitsrücklage bei der Deutschen Rentenversicherung befinden sich derzeit über 37 Milliarden Euro.

Die Einführung der Grundrente für Versicherte mit geringen Rentenansprüchen trotz vieler Beitragsjahre ist im Koalitionsvertrag festgelegt. Sie soll Menschen vor Altersarmut bewahren. Die Finanzierung ist allerdings unklar - laut der aktuellen Steuerschätzung wird der Fiskus in den kommenden Jahren deutlich weniger Geld einnehmen als bislang erwartet.

Kramp-Karrenbauers Haltung zur Finanzierung der Grundrente stieß auf Kritik beim Deutschen Gewerkschaftsbund. Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach verwies darauf, dass die Union mit der von ihr durchgesetzten Mütterrente "jährlich über 14 Milliarden Euro aus der Rentenkasse" ziehe, weil sie diese Rentenleistung "nahezu komplett aus Beiträgen der Versicherten und Arbeitgeber bezahlen" lasse. Dass Kramp-Karrenbauer nun die Finanzierungspläne der SPD für die Grundrente ablehne, zeuge von "erheblicher Wahrnehmungsverzerrung".

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Von der Leyen wift Initiatoren von Misstrauensantrag Extremismus und Spaltung vor

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat erstmals zu dem gegen sie eingebrachten Misstrauensantrag im Europaparlament Stellung bezogen. Die Vorwürfe der Initiatoren stammten "direkt aus dem ältesten Handbuch der Extremisten", sagte von der Leyen am Montag zu Beginn der Parlamentsdebatte in Straßburg. Während die meisten Fraktionsvertreter sich ihrer Kritik anschlossen, nutzten sie gleichzeitig die Debatte für eine Generalabrechnung mit der Kommission und von der Leyens Europäischer Volkspartei (EVP).

Presse: Pistorius legt Kriterien für Pflichteinberufung im Wehrdienst fest

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat in seinem Gesetzentwurf zum neuen Wehrdienst einem Medienbericht zufolge Kriterien zur verpflichtenden Einberufung festgelegt. Das Bundeskabinett solle "mit Zustimmung des Deutschen Bundestages die verpflichtende Heranziehung von Wehrpflichtigen" veranlassen können, berichtete der "Spiegel" am Montag aus dem Gesetzentwurf. Dies könne erfolgen, "wenn die verteidigungspolitische Lage dies erfordert", und nicht genügend Freiwillige den Wehrdienst ableisteten.

US-Regierung streicht Syriens HTS-Miliz von Terrorliste

Die USA stufen die islamistische HTS-Miliz von Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa nicht länger als "ausländische Terrororganisation" ein. Die HTS (kurz für Hay'at Tahrir al-Sham) werde ab Dienstag von der US-Terrorliste gestrichen, teilte das Außenministerium in Washington mit. Der Schritt ist Teil der Annäherung der USA an Syrien rund ein halbes Jahr nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad.

Iranischer Präsident wirft Israel versuchten Mordanschlag auf sich vor

Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat Israel einen versuchten Mordanschlag auf sich vorgeworfen. "Sie haben es versucht, ja", sagte Peseschkian in einem am Montag veröffentlichten Gespräch mit dem US-Moderator Tucker Carlson. Dabei antwortete er auf die Frage, ob er glaube, dass Israel versucht habe, ihn zu töten. "Sie haben entsprechend gehandelt, aber sie sind gescheitert."

Textgröße ändern: