Deutsche Tageszeitung - Selenskyj und Trump besprechen bei Telefonat mögliche Waffenruhe

Selenskyj und Trump besprechen bei Telefonat mögliche Waffenruhe


Selenskyj und Trump besprechen bei Telefonat mögliche Waffenruhe
Selenskyj und Trump besprechen bei Telefonat mögliche Waffenruhe / Foto: © UKRAINE PRESIDENCY/AFP/Archiv

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben bei einem Telefonat über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine gesprochen. Selenskyj erklärte am Donnerstagabend in Onlinediensten, er habe den US-Präsidenten informiert, "dass die Ukraine bereit ist für eine 30-tägige Waffenruhe, auch heute schon." Er habe Trump zudem die Bereitschaft der Ukraine zu "Gesprächen in jeglichem Format" zugesichert.

Textgröße ändern:

Um jedoch Verhandlungen führen zu können, muss Moskau laut Selenskyj zunächst "die Ernsthaftigkeit seiner Absicht, den Krieg zu beenden, unter Beweis stellen." Eine bedingungslose Waffenruhe sei hierfür der Anfang.

Trump forderte im Anschluss an das Telefont mit Selenskyj eine Waffenruhe. "Die USA rufen idealerweise zu einer 30-tägigen, bedingungslosen Waffenruhe auf", erklärte der US-Präsident in seinem Onlinedienst Truth Social. Sollte die Waffenruhe nicht eingehalten werden, würden "die USA und ihre Partner weitere Sanktionen verhängen."

Nach Angaben Selenskyjs ging es in dem Telefonat mit Trump auch um das Rohstoffabkommen der Ukraine mit den USA. Das Abkommen war lange verhandelt und auf Verlangen der Ukraine geändert worden, bevor es Ende April unterzeichnet wurde. Am Donnerstag ratifizierte das ukrainische Parlament das Abkommen. Es betrifft die gemeinsame Förderung von Öl, Gas und Mineralien in der Ukraine.

Eine frühere Fassung des Textes sollte ursprünglich schon Ende Februar bei einem Besuch Selenskyjs in Washington unterzeichnet werden. Es kam jedoch zu einem Eklat, als Trump und sein Vizepräsident JD Vance dem ukrainischen Staatschef vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und mangelnde Dankbarkeit für die US-Militärhilfen vorwarfen.

Kiew hatte zunächst gehofft, dass die USA im Gegenzug für einen bevorzugten Zugang zu den ukrainischen Bodenschätzen eine Sicherheitsgarantie zur Abwehr zukünftiger russischer Angriffe aussprechen würden. Washington lehnte dies jedoch ab. Das nun unterzeichnete Abkommen wurde dennoch als diplomatischer Erfolg für Kiew gewertet.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Außenminister Wadephul auf dem Weg zu Nato-Treffen in der Türkei

Der neue Außenminister Johann Wadephul (CDU) ist zum informellen Treffen der Nato-Außenminister in die Türkei abgereist. Wadephul flog am Mittwochabend von Berlin aus nach Antalya, um dort an den vorbereitenden Gesprächen für den Nato-Gipfel Ende Juni in Den Haag teilzunehmen. Am Rande des Treffens ist unter anderem auch eine Zusammenkunft mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha geplant.

Bei Besuch in Katar: Trump beurteilt Atomgespräche mit dem Iran positiv

US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Atomgespräche seiner Regierung mit dem Iran zu einer Einigung führen werden. "Ich habe das Gefühl, dass es klappen wird", sagte Trump am Mittwoch bei einem Besuch in Katar. Seit April hat es bereits vier Gesprächsrunden zwischen beiden Ländern gegeben. Zudem wollen Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Freitag ihre Atomgespräche mit dem Iran fortsetzen.

Pistorius zu Wehrdienst: Betonung liegt bei Freiwilligkeit auf "zunächst"

Beim neuen Wehrdienst-Modell gilt die Freiwilligkeit nach den Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nur bis auf Weiteres. Die schwarz-rote Koalition habe verabredet, dass sie beim Wehrdienst "zunächst auf Freiwilligkeit" setze, sagte Pistorius am Mittwoch im Bundestag. Er ergänzte: "Ich sage ganz bewusst und ehrlich: Die Betonung liegt auf 'zunächst', falls wir nicht hinreichend Freiwillige gewinnen können."

Esken beklagt "öffentliche Jagd" und Debatte über ihre Zukunft

Die scheidende SPD-Ko-Chefin Saskia Esken hat sich über den medialen Umgang mit ihr und die Debatte über ihre Person kritisiert. "Wenn die öffentliche Jagd begonnen hat, werden positive Stimmen auch gern ignoriert", sagte sie der Tageszeitung "taz" (Donnerstagsausgabe). Esken nannte die öffentliche Diskussion um ihre berufliche Zukunft "unangemessen". Es gebe "so viele wichtige Themen, über die wir sprechen müssten", sagte Esken. "Stattdessen redet man über Personalien. Das war schade."

Textgröße ändern: