Deutsche Tageszeitung - Salvini weist Vorwurf russischer Finanzierung seiner Partei zurück

Salvini weist Vorwurf russischer Finanzierung seiner Partei zurück


Salvini weist Vorwurf russischer Finanzierung seiner Partei zurück
Salvini weist Vorwurf russischer Finanzierung seiner Partei zurück / Foto: ©

Italiens rechtsradikaler Innenminister Matteo Salvini hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe Wahlkampfhilfen von russischen Investoren angenommen. "Die Lega hat nie einen Cent von Russland angenommen", beteuerte Salvini am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AGI. Zuvor hatte die Webseite "BuzzFeed" die angebliche Mitschrift eines geheimen Treffens zwischen Salvini-Vertrauten und russischen Vertretern in Moskau veröffentlicht.

Textgröße ändern:

Laut "BuzzFeed" sollen sich Salvinis Berater Gianluca Savoini und zwei weitere Italiener im Oktober vergangenen Jahres mit drei russischen Vertretern getroffen haben. Bei dem Treffen im Metropol-Hotel in Moskau gut sechs Monate vor den Europawahlen soll es um ein großes Öl-Geschäft gegangen sein: Eine russische Ölfirma sollte demnach Öl im Wert von 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) an den italienischen Ölriesen Eni verkaufen. Im Gegenzug sollten Gelder in Millionenhöhe an Salvinis rechtsradikale Lega fließen.

"Buzzfeed" sieht das Treffen als jüngsten Beleg für geheime Absprachen zwischen Moskau und rechtspopulistischen Parteien in Europa. "Ihr vorgebliches Ziel war ein Öl-Geschäft; ihr wahres Ziel war es aber, liberale Demokratien zu untergraben und ein neues, nationalistisches Europa im Verbund mit Moskau zu entwerfen", schrieb die Webseite zu dem Treffen der sechs italienischen und russischen Vertreter.

Ob die bei dem Treffen in Moskau verhandelte Vereinbarung umgesetzt wurde und ob Salvinis Partei tatsächlich russische Finanzhilfen erhielt, ist laut "BuzzFeed" unklar.

Salvini wies die Vorwürfe zurück. "Ich habe nie einen Rubel, Euro, Dollar oder einen Liter Wodka von Russland angenommen", erklärte er. "BuzzFeed" drohte er indirekt mit Konsequenzen für die Berichterstattung. "Ich habe in der Vergangenheit Klagen angestrengt, und ich werde es wieder tun: heute, morgen und übermorgen", erklärte Italiens stellvertretender Ministerpräsident.

Italiens Opposition forderte eine Untersuchung der Vorwürfe gegen die Lega.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: