Deutsche Tageszeitung - Trotz US-Angriffen in Iran relative Ruhe an den Börsen

Trotz US-Angriffen in Iran relative Ruhe an den Börsen


Trotz US-Angriffen in Iran relative Ruhe an den Börsen
Trotz US-Angriffen in Iran relative Ruhe an den Börsen / Foto: © AFP

Die Weltmärkte sind trotz des Eingreifens der USA in den Krieg zwischen Israel und Iran mit Luftangriffen auf iranische Nuklearanlagen verhältnismäßig ruhig geblieben. Die Ölpreise stiegen mit Handelsbeginn am Montag zunächst deutlich an, lagen später aber nur noch leicht im Plus. Die europäischen Börsen starteten mit leichten Verlusten in den Tag, in Asien blieben größere Verwerfungen ebenfalls aus.

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Bei Handelsbeginn in Asien stieg der Preis für ein Barrel der Ölsorte Brent zeitweise um fast sechs Prozent und mit über 80 Dollar auf den höchsten Stand seit Januar. Auch die US-Sorte WTI erreichte ihren höchsten Stand seit fünf Monaten. Doch der Anstieg war nicht von Dauer: Kurz vor Handelsbeginn in Europa lag der Ölpreis bereits nur noch rund 1,5 Prozent im Plus.

Die USA hatten sich in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet und drei Atomanlagen bombardiert. Israel hatte Mitte Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und greift seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land an. Der Iran attackierte Israel im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.

"Die Aktienmärkte zeigen heute Morgen eine leichte Risikoaversion, aber keine starke Panikreaktion, wie man hätte befürchten können", erklärte Neil Wilson von Saxo Markets. "Die Welt hält nun den Atem an, um zu sehen, wie der Iran reagieren wird", erklärte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank. Die Investoren seien jedoch mehrheitlich optimistisch, dass Teheran eine völlige Eskalation vermeiden werde.

"Für die Märkte hängt nun alles von der Reaktion des Iran ab", erklärte auch Jim Reid, Ökonom bei der Deutschen Bank. Teheran könnte "das Öl als Waffe einsetzen" und die Straße von Hormus schließen, eine bedeutende Transportroute für Öl. Für den Iran berge dies jedoch ein großes Risiko, etwa würden davon wichtige Abnehmer iranischen Öls, allen voran China, besonders stark getroffen.

(N.Loginovsky--DTZ)

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