Deutsche Tageszeitung - Netanjahu sagt bei Besuch in Kibbuz Nir Oz die Rückkehr aller Geiseln zu

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Netanjahu sagt bei Besuch in Kibbuz Nir Oz die Rückkehr aller Geiseln zu


Netanjahu sagt bei Besuch in Kibbuz Nir Oz die Rückkehr aller Geiseln zu
Netanjahu sagt bei Besuch in Kibbuz Nir Oz die Rückkehr aller Geiseln zu / Foto: © AFP

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bei einem Besuch im Kibbuz Nir Oz zugesagt, alle noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach Hause zu bringen. "Wir werden sie alle zurückbringen", sagte Netanjahu vor den Kibbuz-Bewohnern, wie von seinem Büro veröffentlichtes Videomaterial zeigte. Kommende Woche reist Netanjahu nach Washington, wo eine erneute befristete Waffenruhe mit der radikalislamischen Hamas für eine Übergabe der Geiseln Thema sein könnte.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

"Ich fühle mich in erster Linie verpflichtet, die Rückkehr aller unserer Entführten zu gewährleisten", versicherte Netanjahu bei seinem Besuch. Von den 251 Geiseln, die am 7. Oktober 2023 von Kämpfern der Hamas und mit ihr verbündeter militanter Gruppen aus Israel entführt worden waren, befinden sich 49 noch immer im Gazastreifen. 27 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee tot.

Nir Oz liegt im Süden Israels unweit der Grenze zum Gazastreifen. In dem Kibbuz waren bei dem Hamas-Angriff 30 Menschen getötet und mehr als 75 weitere entführt worden. Mehrere der Geiseln sind seitdem in Gefangenschaft gestorben.

Netanjahu besuchte den Kibbuz auf Einladung seiner Bewohner und sprach mit Überlebenden des Angriffs sowie mit befreiten Geiseln. Begleitet wurde der Besuch von Protesten gegen den Regierungschef. Neun aus Nir Oz entführte Geiseln werden nach wie vor im Gazastreifen festgehalten, vermutlich sind aber nur noch vier von ihnen am Leben.

US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag erklärt, dass Israel einer 60-tägigen Waffenruhe mit der Hamas zugestimmt habe, die zur Freilassung der Geiseln führen könnte. Netanjahu, dessen erklärtes Ziel die Vernichtung der Hamas ist, wird kommende Woche zu einem Besuch bei Trump im Weißen Haus erwartet.

Der US-Präsident sagte am Donnerstag (Ortszeit) zu dem anhaltenden Krieg im Gazastreifen, er wolle "Sicherheit" für die Menschen dort. "Ich möchte vor allem, dass die Menschen im Gazastreifen in Sicherheit sind. Sie sind durch die Hölle gegangen", sagte der Präsident auf die Frage, ob er immer noch wolle, dass die USA das Palästinensergebiet übernehmen, wie er es im Februar angekündigt hatte.

Die israelische Armee hatte ihre Angriffe in dem Palästinensergebiet jüngst ausgeweitet. Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz warf Israel am Donnerstag einen Angriff auf eine Schule, in der Binnenvertriebene Schutz gesucht hatten, sowie weitere Attacken vor. Durch die Bombardements, Artillerieangriffe und Schüsse der israelischen Armee seien insgesamt 73 Menschen getötet worden, davon 15 in der Schule, teilte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Donnerstagabend seine aktualisierte Opferbilanz mit.

Bassal führte aus, 38 Menschen seien an drei verschiedenen Orten im Zentrum und Süden des Palästinensergebietes getötet worden, als sie auf die Ausgaben von Hilfsgütern warteten. In Dschabalia sei ein Kind durch eine Drohne getötet worden. Wegen des eingeschränkten Zugangs für Medienvertreter in vielen Gegenden des Gazastreifens lassen sich die Angaben des Hamas-Zivilschutzes zu Opfern und näheren Umständen israelischer Angriffen nicht unabhängig überprüfen.

AFP-Bilder zeigten, wie Kinder zwischen den ausgebrannten Trümmern der zerbombten Schule in der Stadt Gaza herumliefen. Die israelische Armee erklärte zu dem Angriff auf Anfrage, sie habe einen "wichtigen Hamas-Terroristen angegriffen, der im Hamas-Kommando- und Kontrollzentrum in der Stadt Gaza-Stadt operierte". Zuvor seien "zahlreiche Schritte" unternommen worden, um das Risiko für Zivilisten zu minimieren.

Zu den übrigen vom Zivilschutz im Gazastreifen genannten Angriffen erklärte die Armee, ohne genaue Koordinaten und Uhrzeiten könne sie dazu keine Angaben machen.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Öffentlicher Arbeitgeber muss schwerbehinderten Bewerber in Rentenalter nicht einladen

Ein schwerbehinderter Bewerber im Rentenalter ist mit einer Entschädigungsklage wegen Diskriminierung gescheitert. Der öffentliche Arbeitgeber musste ihn nicht zum Vorstellungsgespräch einladen und durfte eine jüngere Bewerberin einstellen, wie das Bundesarbeitsgericht in Erfurt in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil entschied. Es ging um eine Sachbearbeiterstelle in der Verwaltung einer Volkshochschule in Nordrhein-Westfalen. (Az. 8 AZR 299/24)

Beschränkungen für ukrainische Antikorruptionsbehörden lösen Sorgen in EU aus

Ein neues Gesetz in der Ukraine zur Beschränkung der Unabhängigkeit von zwei Antikorruptionsbehörden hat Besorgnisse in der Europäischen Union ausgelöst. Das neue Gesetz "belastet den Weg der Ukraine in die EU", warnte Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) am Mittwoch im Onlinedienst X. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übermittelte nach Angaben eines Sprechers dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "ihre ernsthaften Bedenken" wegen der Reform. Selenskyj verteidigte das Gesetz.

Juso-Chef kritisiert Pistorius für Wehrdienst-Pläne und pocht auf Freiwilligkeit

Juso-Chef Philipp Türmer hat die Pläne seines Parteikollegen, Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), für einen neuen Wehrdienst kritisiert und auf die Freiwilligkeit bei der Maßnahme gepocht. "Dieser massive Eingriff in die Rechte junger Menschen darf so nicht kommen", sagte Türmer der Wochenzeitung "Zeit" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Pistorius beschädige mit seinem Vorgehen auch die Glaubwürdigkeit der SPD. Türmer forderte andere Sozialdemokraten auf, sich seinem Widerstand anzuschließen.

Macrons Stabschef wird neuer Generalstabschef der französischen Armeen

Der bislang engste Militärberater des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ist zum neuen Generalstabschef der französischen Streitkräfte ernannt worden. Der 55 Jahre alte Luftwaffengeneral und ehemaliger Mirage-Pilot Fabien Mandon ersetze den bisherigen Generalstabschef Thierry Burkhard, wie Verteidigungsminister Sébastien Lecornu am Mittwoch mitteilte.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild