Deutsche Tageszeitung - Schwester von Nordkoreas Machthaber: Kein Interesse an Annäherung an Seoul

Schwester von Nordkoreas Machthaber: Kein Interesse an Annäherung an Seoul


Schwester von Nordkoreas Machthaber: Kein Interesse an Annäherung an Seoul
Schwester von Nordkoreas Machthaber: Kein Interesse an Annäherung an Seoul / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Die einflussreiche Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, Kim Yo Jong, hat Gesprächsangeboten aus Südkorea eine Absage erteilt. "Wir stellen erneut die offizielle Haltung klar, dass unabhängig davon, welche Politik Seoul beschließt und welche Vorschläge es macht, wir kein Interesse daran haben", sagte Kim Yo Jong laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA vom Montag. Es gebe keinen Grund für ein Treffen und auch kein Thema, das besprochen werden müsste, fügte sie hinzu.

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Südkoreas neuer Präsident Lee Jae Myung hatte sich offen für eine Annäherung an den Norden gezeigt und sich damit von seinem Vorgänger Yoon Suk Yeol abgegrenzt, der für einen harten Kurs gegenüber dem Nachbarn stand. Lee stellte die Verbreitung von Propaganda mit Lautsprechern an der Grenze ein. Auch Nordkorea stellte die Verbreitung störender Geräusche über die Grenze in den Norden ein.

Lee brauche nicht zu erwarten, dass seine Gesten etwas bewirken würden, sagte Kim Yo Jong laut KCNA weiter. Ein paar "sentimentale Worte" würden die Taten der Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Die Äußerungen von Kim Jong Uns Schwester sind die erste Reaktion Pjöngjangs auf Lees Annäherungsversuche.

Die Regierung in Seoul erklärte, Kim Yo Jongs Reaktion sei eine Bestätigung für "das große Misstrauen" zwischen Nord- und Südkorea "nach Jahren der feindschaftlichen Politik". "Wir sehen dies als Zeichen dafür, dass der Norden die Nordkorea-Politik von Lees Regierung genau beobachtet", erklärte das Vereinigungsministerium in Seoul.

Nord- und Südkorea sind auch nach dem Ende des Korea-Kriegs im Jahre 1953 formell weiterhin im Kriegszustand. Die USA haben zehntausende Soldaten in Südkorea stationiert, unter anderem zum Schutz Südkoreas.

(W.Novokshonov--DTZ)

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