Deutsche Tageszeitung - Russland strebt Abbau von Uran im Niger an

Russland strebt Abbau von Uran im Niger an


Russland strebt Abbau von Uran im Niger an
Russland strebt Abbau von Uran im Niger an / Foto: © AFP/Archiv

Russland hat Investitionen in den Abbau von Uran im Niger angekündigt. "Unser Hauptziel ist der Uranabbau", sagte der russische Energieminister Sergej Ziwilew nach einem Treffen mit dem Chef der nigrischen Militärregierung, Abdourahamane Tiani, am Montag in Niamey. Russland wolle zudem die zivile Nutzung von Atomkraft in dem westafrikanischen Land entwickeln.

Textgröße ändern:

Während des Besuchs unterzeichneten die russische Atomenergiebehörde Rosatom und das nigrische Energieministerium nach russischen Angaben eine Absichtserklärung über die zivile Nutzung von Atomkraft. Ziwilew verwies dabei unter anderem auf den Bau von Atomkraftwerken, Fortschritte in der Nuklearmedizin und die Ausbildung von nigrischen Fachkräften.

Der Niger ist der siebtgrößte Uranproduzent der Welt. Seit ihrer Machtergreifung im Jahr 2023 strebt die Militärjunta des westafrikanischen Landes nach größerer Kontrolle über die Rohstoffvorkommen. Dies führte zu vermehrten Spannungen mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, die bisher einen Großteil des für ihre Atomkraftwerke benötigten Urans aus dem Niger gewonnen hatte.

Ende vergangenen Jahres hatte der französische Atomkonzern Orano auf Druck der Militärjunta die Uran-Produktion im Niger gestoppt. Die Junta hatte dem Unternehmen zuvor die Genehmigung für die drei wichtigsten Tagebaue des Landes entzogen, darunter Imouraren, eine der größten Uran-Lagerstätten der Welt.

Bei dem Treffen mit Russlands Energieminister gab es jedoch keine Anzeichen dafür, dass Russland eine der von Orano ausgebeuteten nigrischen Minen übernehmen soll. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP bei Orano gab das Unternehmen mit Sitz in Paris keinen Kommentar zu den russischen Ambitionen im nigrischen Uranabbau ab.

Das Militär im Niger hatte im Juli 2023 den gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt. Wie andere Länder in der Region hatte Niger die historisch gewachsenen Beziehungen zur ehemaligen Kolonialmacht Frankreich zuletzt heruntergefahren.

Es wandte sich daraufhin verstärkt Russland und dem Iran zu und forderte westliche Truppen auf, das Land zu verlassen. Nach der Bundeswehr und der französischen Armee zog Mitte September auch das US-Militär seine letzten Soldaten aus dem Niger ab.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

USA und Ukraine setzen Gespräche in Berlin am Montag fort - Witkoff sieht "große Fortschritte"

Nach der ersten Gesprächsrunde zwischen Delegationen der USA und der Ukraine in Berlin hat der US-Sondergesandte Steve Witkoff ein positives Zwischenfazit gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem gut fünfstündigen Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X. Die Verhandlungen würden am Montagmorgen fortgesetzt. Am Abend sollen dann zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs zu den Gesprächen hinzustoßen.

Ultrarechter Kandidat Kast gewinnt Präsidentenwahl in Chile

Der rechtsextreme Kandidat José Antonio Kast hat die Präsidentschaftswahl in Chile gewonnen. Der 59-Jährige lag am Sonntagabend nach Auszählung von 76 Prozent der Stimmen mit 58,3 Prozent uneinholbar in Führung, wie die Wahlkommission mitteilte. Die Sozialdemokratin Jeannette Jara kam demnach nur auf 41,7 Prozent.

Witkoff: "Große Fortschritte" bei Ukraine-Treffen im Kanzleramt

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X. Es seien "intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden" und weitere Themen geführt worden. Die Beratungen sollen nach Angaben der USA und der Ukraine am Montag fortgesetzt werden.

Selenskyjs Gespräche mit US-Gesandten in Berlin vorerst zu Ende - Fortsetzung am Montag

Die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner im Kanzleramt in Berlin sind am Sonntagabend vorerst zu Ende gegangen. Selenskyjs Berater Dmytro Lytwyn teilte mit, nach dem gut fünfstündigen Austausch sei vereinbart worden, die Gespräche am Montag fortzusetzen. Der ukrainische Präsident werde sich am Montag dazu äußern.

Textgröße ändern: