Deutsche Tageszeitung - Bundeswehr sieht "aggressives Verhalten" Russlands in Ostsee - Marineübung gestartet

Bundeswehr sieht "aggressives Verhalten" Russlands in Ostsee - Marineübung gestartet


Bundeswehr sieht "aggressives Verhalten" Russlands in Ostsee - Marineübung gestartet
Bundeswehr sieht "aggressives Verhalten" Russlands in Ostsee - Marineübung gestartet / Foto: © AFP/Archiv

Die Bundeswehr warnt vor zunehmend bedrohlicheren militärischen Aktionen Russlands in der Ostsee. Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer sprach am Montag in Berlin von einem "aggressiven Verhalten Russlands", mit dem Gebietsansprüche untermauert werden sollten. "Die Bedrohung ist unverändert", sagte Breuer. Russlands Machthaber Wladimir Putin "schaut auf uns und seine Pläne gehen über die Ukraine hinaus". Deutschland müsse daher weiter abschrecken.

Textgröße ändern:

Diesem Ziel diene die am Freitag im Ostseeraum gestartete Marine-Übung Quadriga. Etwa 8000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und 13 verbündeter Streitkräfte nehmen daran bis Ende kommender Woche teil. Geübt werden soll unter anderem die Verlegung von Truppen über Land, Luft und den Seeweg nach Litauen. "Erfolgreiche militärische Operationen haben immer die Voraussetzung einer funktionierenden Logistik", sagte Breuer. Er betonte, dass damit "für den Ernstfall" geprobt werde.

Auch der Transport von Verwundeten soll bei der Übung simuliert werden, ebenso die Minenräumung und die Bekämpfung von Drohnenüberflügen. "Die Bundeswehr muss üben, üben und nochmals üben", sagte Breuer. "Jeder Handgriff muss sitzen".

An dem Manöver nehmen neben Deutschland die Ostseeanrainer Schweden, Finnland, Dänemark, Polen, Estland, Lettland und Litauen sowie Frankreich, Großbritannien, Belgien, die Niederlande, die USA und Kanada teil.

Geleitet wird das Manöver vom Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack. Er berichtete, dass Russland seine Gegner in der Region "täglich aufs Neue testet". Kaack warf Russland "Sabotage, Spionage und zunehmend aggressiveres Auftreten auf See" vor. "Das können wir so nicht hinnehmen und das werden wir nicht hinnehmen", sagte er.

Kaack betonte, dass die an "Quadriga" teilnehmenden Streitkräfte alles täten, dass es während des Manövers nicht zu einer Konfrontation mit Russland kommt. "Auf hoher See gibt es keine Grenzen, man kommt sich nahe", sagte er. Kurz nach Ende der Übung plant Russland sein gemeinsames Militärmanöver "Sapad" mit Belarus, das am 12. September starten soll.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Britischer König Charles III. ruft in Weihnachtsbotschaft zu mehr Mitgefühl auf

Der britische König Charles III. hat in seiner Weihnachtsansprache zu "Mitgefühl und Versöhnung" in einer Zeit gesellschaftlicher Spaltung aufgerufen. "Das sind die Werte, die wir niemals aus den Augen verlieren dürfen", sagte Charles III. am Donnerstagnachmittag in einer zuvor in der Westminster Abbey aufgezeichneten Videobotschaft. "Mithilfe der großen Vielfalt unserer Gemeinschaften können wir die Kraft finden, dafür zu sorgen, dass das Recht über das Unrecht triumphiert", fügte er hinzu.

Kreml: Moskau unterbreitet Paris "Vorschlag" zu inhaftiertem Franzosen Vinatier

Im Fall des in Russland wegen Spionagevorwürfen inhaftierten Franzosen Laurent Vinatier gibt es offenbar Bewegung: "Tatsächlich wurde den Franzosen ein Vorschlag bezüglich Vinatier unterbreitet", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau. "Der Ball liegt nun bei Frankreich." Die Ankündigung erfolgte kurz nachdem sowohl Moskau als auch Paris Interesse an Gesprächen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekundet hatten.

Ausschusschef Röwekamp: Rechne mit Rückkehr zur Wehrpflicht in dieser Legislatur

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp (CDU), hat seine Zweifel am Modell der Freiwilligkeit zur personellen Aufstockung der Bundeswehr betont. "Ich persönlich rechne damit, dass wir noch in dieser Legislaturperiode zur Wehrpflicht zurückkehren müssen", sagte er der "Welt" laut Meldung vom Donnerstag.

Saudi-Arabien fordert Separatisten zum Rückzug aus eroberten Gebieten im Jemen auf

Saudi-Arabien hat eine separatistische Bewegung im Jemen zum Rückzug aus kürzlich eroberten Gebieten im Süden des Landes aufgefordert. Der Vorstoß des Südlichen Übergangsrats (STC) in den Regionen Hadramaut und Al-Mahra sei "einseitig" und ohne Zustimmung der international anerkannten Regierung des Jemens erfolgt, erklärte das Außenministerium in Riad am Donnerstag. Dies habe zu einer "ungerechtfertigten Eskalation" geführt. Riad forderte eine "Beendigung der Eskalation durch den STC" und "den geordneten Rückzug seiner Streitkräfte aus den beiden Regionen".

Textgröße ändern: