Deutsche Tageszeitung - Klingbeil: Müssen Stahl- und Autoindustrie stärken - Söder mit Zehn-Punkte-Plan

Klingbeil: Müssen Stahl- und Autoindustrie stärken - Söder mit Zehn-Punkte-Plan


Klingbeil: Müssen Stahl- und Autoindustrie stärken - Söder mit Zehn-Punkte-Plan
Klingbeil: Müssen Stahl- und Autoindustrie stärken - Söder mit Zehn-Punkte-Plan / Foto: © AFP/Archiv

Mit Blick auf die schwierige Lage der Stahl- und Automobilindustrie dringt SPD-Chef und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil auf zusätzliche Anstrengungen, um diese zu stärken. "Wir wollen den Beschäftigten eine sichere Perspektive geben", sagte er mit Blick auf den von der Regierung im Oktober geplanten Stahlgipfel und Spitzengespräche mit der Autobranche. CSU-Chef Markus Söder kündigte einen Zehn-Punkte-Plan zur Unterstützung für die Autoindustrie an.

Textgröße ändern:

"Uns ist wichtig, dass wir nicht auf dreckigen Stahl aus China setzen, sondern dass hier in Deutschland der Stahl der Zukunft produziert wird", versicherte Klingbeil. Er kündigte noch vor dem Stahlgipfel Gespräche mit Betriebsräten der Branche im Finanzministerium an.

Ebenso müssten die Beschäftigten in der Automobilbranche "eine Perspektive haben", sagte Klingbeil weiter mit Blick auf auch dort bedrohte tausende Arbeitsplätze. "Die Zukunft der Automobilbranche ist elektrisch", stellte Klingbeil dabei klar. Die Koalition habe bereits eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die E-Mobilität zu stärken. Es solle aber geprüft werden, "was wir noch weiter tun können".

Söder kündigte vor dem Start der Internationalen Automobil-Ausstellung einen Zehn-Punkte-Plan mit dem Titel "Ja zum Auto, Ja zum Autoland Deutschland". Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" fordert der bayerische Ministerpräsident darin unter anderem, das EU-weite Verbot neuer Pkw mit Verbrennungsmotoren ab 2035 zu kippen.

"Der Verbrenner hat mit E-Fuels und neuen Technologien Zukunft", sagte Söder dazu der Zeitung. Das EU-Verbrennerverbot 2035 gefährde hunderttausende Arbeitsplätze. Das Auto sei "das Herz unserer Volkswirtschaft – ohne Auto droht ein Kollaps".

Laut Söder erlebt Deutschland eine gefährliche Mischung aus Folgen von US-Zöllen, bürokratischer Einschränkungen durch die EU, Überregulierung und technologischer Einseitigkeit. Die Autoindustrie werde geschwächt, während andere Länder aufholten oder schon davonziehen würden. "Deshalb braucht Deutschland jetzt eine klare Autostrategie – ohne Ideologie, sondern mit Vernunft, Zukunftsorientierung und technischem Realismus", sagte der CSU-Chef.

Dazu forderte Söder auch eine Reduzierung der CO2-Einsparziele, einen Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Stärkung der Zulieferindustrie, die Entwicklung des autonomen Fahrens sowie die Reduzierung der Kosten für den Führerschein.

Um der schwächelnden Autoindustrie in Deutschland aus der Konjunkturflaute zu helfen, hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Mittwoch einen Zukunftsdialog angekündigt. Er betonte, dass nicht nur die großen Konzerne, sondern auch Zulieferindustrie, mehrere Bundesländer und Gewerkschaften eingeladen würden.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann machte deutlich, er erwarte von den Spitzengesprächen zu Stahl und Autos konkrete Entscheidungen. "Am Ende muss immer klar sein: Was machen wir jetzt? Sonst macht das natürlich keinen Sinn", sagte er der "Bild am Sonntag".

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Medien: Kim besucht nordkoreanische Anlage für atomgetriebene U-Boote

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Staatsmedien zufolge eine Produktionsanlage für U-Boote mit Atomantrieb besucht und den Teststart "neuartiger" Flugabwehrraketen überwacht. Während seines Besuchs in der Anlage habe Kim die jüngsten Bemühungen Südkoreas kritisiert, gemeinsam mit dem Verbündeten USA eigene atomgetriebene U-Boote zu entwickeln, berichtete die staatliche nordkoranische Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag. Kim sprach demnach von einer "Bedrohung, der begegnet werden muss".

"Mehr als eine Million Dokumente": US-Justizministerium meldet Entdeckung weiterer Epstein-Akten

Die US-Behörden haben nach eigenen Angaben mehr als eine Million weitere Dokumente gefunden, die mit dem gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zusammenhängen könnten. Die Staatsanwaltschaft für den südlichen Bezirk von New York und die Bundespolizei FBI hätten "über eine Million weitere Dokumente entdeckt, die möglicherweise mit dem Fall Jeffrey Epstein in Verbindung stehen", erklärte das US-Justizministerium am Mittwoch im Onlinedienst X.

Trump verknüpft Weihnachtswünsche mit Angriff auf "radikale Linke"

US-Präsident Donald Trump hat seine Wünsche zu Heiligabend mit einem Angriff auf politische Gegner verknüpft. "Frohe Weihnachten an alle, auch an den Abschaum der radikalen Linken, die alles tun, um unser Land zu zerstören, aber kläglich scheitern", erklärte Trump, der die Weihnachtsfeiertage in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida verbringt, am Mittwoch auf seiner Onlineplattform Truth Social.

Wahlbehörde: Trump-Kandidat Asfura gewinnt Präsidentschaftswahl in Honduras

Mehr als drei Wochen nach der Präsidentschaftswahl in Honduras hat die Wahlbehörde des Landes den von US-Präsident Donald Trump unterstützten Kandidaten Nasry Asfura zum Sieger erklärt. Asfura sei zu einer vierjährigen Amtszeit gewählt worden, erklärte die Präsidentin der Wahlbehörde, Ana Paola Hall, am Mittwoch. Kurz darauf gratulierte US-Außenminister Marco Rubio dem rechtsgerichteten Unternehmer zu seinem Wahlsieg.

Textgröße ändern: