Deutsche Tageszeitung - Katar: Israel wollte mit Angriff in Doha Gaza-Verhandlungen torpedieren

Katar: Israel wollte mit Angriff in Doha Gaza-Verhandlungen torpedieren


Katar: Israel wollte mit Angriff in Doha Gaza-Verhandlungen torpedieren
Katar: Israel wollte mit Angriff in Doha Gaza-Verhandlungen torpedieren / Foto: © AFP

Israel hat mit seinem Angriff auf Hamas-Führungsmitglieder in Doha nach Ansicht Katars die Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe torpedieren wollen. "Verhandlungen sind für sie nur ein Teil des Krieges", sagte Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Montag zum Auftakt eines Gipfeltreffens arabischer und muslimischer Staaten in Doha. Bei diesem sollte eine gemeinsame Antwort auf den israelischen Angriff Anfang vergangener Woche gesucht werden.

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"Wer intensiv und systematisch daran arbeitet, die Partei zu töten, mit der er gerade verhandelt, will die Verhandlungen aushebeln", sagte al-Thani in Doha. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu "träumt davon, die arabische Region in eine israelische Einflusssphäre zu verwandeln, und das ist eine gefährliche Illusion".

Das Gipfeltreffen war nach dem israelischen Angriff auf Führungsmitglieder der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Doha einberufen worden. In einem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Entwurf für eine Abschlusserklärung hieß es, Israels "brutale" Aggression bedrohe alles, "was auf dem Weg zur Herstellung normaler Beziehungen mit Israel erreicht wurde, einschließlich bestehender und künftiger Abkommen".

Dem Entwurf zufolge wollten die fast 60 in Doha vertretenen Länder in der Abschlusserklärung zudem "das Konzept der kollektiven Sicherheit sowie die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen und Bedrohungen" betonen. An dem Gipfeltreffen nahmen unter anderem der saudiarabische Kronprinz und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman, der iranische Präsident Massud Peseschkian, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teil.

Auch Jordaniens König Abdullah II. und der pakistanische Regierungschef Shehbaz Sharif reisten an. Während die Staats- und Regierungschefs in Doha berieten, weilte US-Außenminister Marco Rubio in Jerusalem. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Netanjahu sicherte er Israel die "unerschütterliche Unterstützung" Washingtons zu. Seit dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 geht Israel im Gazastreifen massiv gegen die Islamisten vor. Der US-Außenminister wollte am Dienstag nach Angaben eines US-Beamten nach Doha reisen.

(V.Varonivska--DTZ)

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