Deutsche Tageszeitung - Vorwürfe gegen Politiker: Justizkommission in Südafrika beginnt mit Anhörungen

Vorwürfe gegen Politiker: Justizkommission in Südafrika beginnt mit Anhörungen


Vorwürfe gegen Politiker: Justizkommission in Südafrika beginnt mit Anhörungen
Vorwürfe gegen Politiker: Justizkommission in Südafrika beginnt mit Anhörungen / Foto: © AFP

In Südafrika hat eine von Präsident Cyril Ramaphosa ins Leben gerufene Justizkommission zur Untersuchung mutmaßlicher Verbindungen von Politikern zu kriminellen Banden mit öffentlichen Anhörungen begonnen. Als Erster sagte am Mittwoch der regionale Polizeichef Nhlanhla Mkhwanazi vor dem Ausschuss aus. "Es war mein Ziel, aufzuzeigen, dass das Strafrechtssystem seit langem einer ständigen Bedrohung und Sabotage ausgesetzt ist", sagte er zu den von ihm erhobenen Vorwürfen gegen mehrere Beamte.

Textgröße ändern:

Im Juli hatte Mkhwanazi den damaligen Polizeiminister Senzo Mchunu und andere hochrangige Beamte beschuldigt, Ermittlungen in verschiedenen Fällen, darunter Korruption und politisch motivierte Morde, behindert zu haben. Präsident Ramaphosa suspendierte daraufhin Mchunu und veranlasste die Einrichtung einer dreiköpfigen Kommission unter dem Vorsitz eines ehemaligen Richters des Verfassungsgerichts.

Mkhwanazi warf Mchunu auch vor, Zahlungen von dem Geschäftsmann Vusimuzi "Cat" Matlala angenommen zu habe, dem Mord und Geldwäsche zur Last gelegt werden. Ein Gericht lehnte am Mittwoch die Freilassung von Matlala gegen Kaution in dem Fall ab. Weiterhin beschuldigte Mkhwanazi den Minister, an der Auflösung eines Teams beteiligt gewesen zu sein, das mit der Untersuchung von Morden beauftragt war.

"Wir glauben, dass es ohne Gegenmaßnahmen tatsächlich Gefahr läuft, vollständig zusammenzubrechen", fügte Mkhwanazi mit Bezug auf das südafrikanische Strafrechtssystem hinzu.

Mchunu wies die Vorwürfe zurück, er wird voraussichtlich vor der Kommission aussagen. Der 67-jährige Politiker war von örtlichen Medien als potenzieller Kandidat der gemäßigten Fraktion der Regierungspartei ANC für die Nachfolge von Ramaphosa vorgeschlagen worden.

Der Zwischenbericht der Kommission wird innerhalb der nächsten drei Monate erwartet. Allerdings bestehen Zweifel, ob die Kommission konkrete Maßnahmen vorantreiben kann, da ihre Ergebnisse nicht bindend sind.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Grenzkonflikt: Thailand und Kambodscha beginnen viertägige Gespräche

Verhandlungsdelegationen aus Thailand und Kambodscha sind an einem Grenzkontrollpunkt zwischen den beiden Nachbarländern zusammengekommen, um über ein Ende des im Dezember wieder aufgeflammten tödlichen Konflikts zu beraten. Am Mittwoch seien Vertreter beider Länder zum Auftakt der viertägigen Verhandlungen erschienen, "um ein Ende der Feindseligkeiten sicherzustellen" und "eine rasche Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen", erklärte die kambodschanische Regierung. Dazu veröffentlichte sie ein Foto beider Delegationen.

Zwei Polizisten bei Explosion in Moskau getötet

In Moskau sind nach russischen Angaben zwei Verkehrspolizisten sowie der mutmaßliche Täter bei einer Explosion ums Leben gekommen. Wie der russische Ermittlungsausschuss für schwere Straftaten am Mittwoch mitteilte, wurde "ein Sprengkörper gezündet", als sich die Beamten in den frühen Morgenstunden einer verdächtigen Person näherten. Dabei seien sowohl die Polizisten als auch die verdächtige Person "ihrer Verletzungen erlegen". Der "Vorfall" habe sich nahe des Ortes in der russischen Hauptstadt ereignet, an dem am Montag ein hochrangiges Mitglied des russischen Generalstabs durch eine Autobombe getötet wurde.

Selenskyj stellt 20-Punkte-Plan für Ende des Ukraine-Kriegs vor

Die Ukraine hat laut dem jüngsten Entwurf eines zwischen Washington und Kiew vereinbarten Plans zur Beendigung des Krieges in der Ukraine einige Zugeständnisse erreicht. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch bekannt gab, werde der Entwurf derzeit von Russland geprüft. Der von Selenskyj erstmals vorgestellte 20-Punkte-Plan sieht ein Einfrieren der aktuellen Frontlinie vor, ebnet zugleich aber auch den Weg für den Abzug ukrainischer Truppen und entmilitarisierte Zonen.

Außenminister Wadephul: Einreiseverbote gegen HateAid-Chefinnen "nicht akzeptabel"

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat die von der US-Regierung verhängten Einreiseverbote gegen die Geschäftsführerinnen der Organisation HateAid als "nicht akzeptabel" kritisiert. Das erklärte Wadephul am Mittwoch im Onlinedienst X. Washington hatte die beiden Geschäftsführerinnen Anna-Lena von Hodenberg und Josephine Ballon zuvor als "radikale Aktivisten" eingestuft, damit ist ihnen die Einreise in die USA verwehrt.

Textgröße ändern: