Deutsche Tageszeitung - Bas: Größere Einsparungen beim Bürgergeld nur bei mehr Wirtschaftswachstum möglich

Bas: Größere Einsparungen beim Bürgergeld nur bei mehr Wirtschaftswachstum möglich


Bas: Größere Einsparungen beim Bürgergeld nur bei mehr Wirtschaftswachstum möglich
Bas: Größere Einsparungen beim Bürgergeld nur bei mehr Wirtschaftswachstum möglich / Foto: © AFP/Archiv

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hält größere Einsparungen beim Bürgergeld nur in Verbindung mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum für möglich. "Ohne mehr Wachstum wird es nicht gehen", sagte Bas der Wochenzeitung "Die Zeit" laut Mitteilung vom Freitag. "Einsparen können wir, wenn wir die Leute aus dem Bürgergeld in die Arbeit bekommen", stellte sie klar.

Textgröße ändern:

Die SPD-Chefin bekannte sich in dem Interview auch zu weitreichenderen Reformen des Sozialstaats. Erhebliches sieht sie dabei auch im Bereich Digitalisierung. "Wenn es uns gelingt, die Verwaltung wirklich effizienter aufzustellen, wird das enorme Kosten einsparen", sagte die Ministerin. Derzeit sei der Sozialstaat "sehr behäbig, sehr bürokratisch und sehr ineffizient".

"Es kann nicht sein, dass man einen Antrag im Rathaus einreicht, dann lange nichts hört und schließlich ein Schreiben bekommt, das da lautet: 'Bitte noch mal einreichen. Ihre Unterlagen sind nicht komplett eingegangen", kritisierte Bas. Dann komme bei den Menschen die Botschaft an: "Der Staat funktioniert nicht, und das nervt."

Zu einem solchen negativen Bild trage auch Streit innerhalb der Bundesregierung bei, warnte sie weiter. Bas räumte in diesem Zusammenhang auch eine eigene Mitverantwortung ein. "Ich gebe zu, auch ich habe mich beteiligt", sagte sie mit Blick auf ihre "Bullshit"- Äußerung. Damit hatte sich Bas gegen die Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gewandt, man könnte den Sozialstaat in seiner bisherigen Form nicht mehr finanzieren.

Mit Blick auf den Versuch, die AfD einzuhegen, warnte Bas davor, sich thematisch an der Partei zu orientieren. "Der AfD hinterherzurennen ist zum Scheitern verurteilt. Wir sollten uns lieber auf uns konzentrieren und die demokratischen Kräfte ansprechen", forderte die SPD-Politikerin. Sie äußerte die Sorge, dass sonst diejenigen Menschen, die die Demokratie unterstützen, irgendwann in der Minderheit sein könnten. In Ländern wie Italien oder den USA könne man "beobachten, wie schnell das geht".

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Außenminister Wadephul: Einreiseverbote gegen HateAid-Chefinnen "nicht akzeptabel"

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat die von der US-Regierung verhängten Einreiseverbote gegen die Geschäftsführerinnen der Organisation HateAid als "nicht akzeptabel" kritisiert. Das erklärte Wadephul am Mittwoch im Onlinedienst X. Washington hatte die beiden Geschäftsführerinnen Anna-Lena von Hodenberg und Josephine Ballon zuvor als "radikale Aktivisten" eingestuft, damit ist ihnen die Einreise in die USA verwehrt.

Selenskyj: Erwarte bis Mittwoch russische Antwort auf neuen Friedensplan-Entwurf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet bis Mittwoch eine russische Antwort auf den jüngsten Entwurf eines zwischen Washington und Kiew vereinbarten 20-Punkte-Friedensplans zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. Der Entwurf werde derzeit von Moskau geprüft, "wir werden eine russische Reaktion erhalten, nachdem die Amerikaner mit ihnen gesprochen haben", gab Selenskyj am Dienstag in einer Erklärung vor Journalisten bekannt, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Am Wochenende hatten Vertreter der USA und der Ukraine im US-Bundesstaat Florida über ein Ende des russischen Angriffskriegs beraten.

Brief: Zwei nordkoreanische Kriegsgefangene in Ukraine wollen in Südkorea leben

Zwei in der Ukraine inhaftierte nordkoreanische Kriegsgefangene wollen sich in Südkorea ein neues Leben aufbauen. Dank der Unterstützung des südkoreanischen Volkes hätten sich "neue Träume und Hoffnungen" ausgebreitet, heißt es in einem Brief der beiden Soldaten, der am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Frühere Berichte hatten darauf hingedeutet, dass die beiden Männer nach Südkorea überlaufen wollten. Doch der Brief ist das erste Dokument, in dem sie diesen Wunsch in eigenen Worten ausdrücken.

Libyens Armeechef bei Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen

Der libysche Armeechef Mohammed al-Haddad ist nach Angaben von Libyens Ministerpräsident Abdulhamid Dbeibah bei einem Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen. Der Generalstabschef sei auf dem Rückflug von einem Besuch in Ankara gewesen, als die Maschine verunglückte, erklärte Dbeibah am Dienstagabend im Onlinenetzwerk Facebook. Die türkische Präsidentschaft teilte mit, das Flugzeug habe "der Flugsicherung einen Notfall aufgrund einer elektrischen Störung" gemeldet und eine Notlandung erbeten.

Textgröße ändern: