
Thüringer CDU fühlt sich durch Kretschmers Wahlsieg in Sachsen im Kurs bestärkt

Mit Blick auf die anstehende Landtagswahl Ende Oktober hofft die CDU in Thüringen auf Rückenwind durch das Wahlergebnis in Sachsen. Dass Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die AfD auf Distanz halten konnte, zeige, "dass wir mit unserer Aufstellung für den Landtagswahlkampf absolut richtig liegen", erklärte Landeschef Mike Mohring am Sonntag. "Wir stellen uns als Thüringer CDU breit auf, aber grenzen uns genauso klar nach links und rechts ab."
Richtig sei zudem, den Landtagswahlkampf um "den besten Weg für das Land" zu führen - und nicht um die Politik im Bund, betonte Mohring. Seine Partei wolle im Wahlkampf vor allem auf gute Bildung, einen handlungsfähigen Staat und innere Sicherheit, Mittelstands- und Innovationspolitik und "gutes Leben in Stadt und Land" setzen.
Bestärkt von den Ergebnissen in Sachsen und Brandenburg fühlte sich am Sonntag auch die Thüringer AfD. "Die AfD ist die neue Volkspartei des Ostens", kommentierte Landeschef Björn Höcke das Abschneiden der Rechtspopulisten, die in beiden Bundesländern einen massiven Stimmenzuwachs verzeichneten.
In Sachsen habe die AfD ihr Ergebnis aus dem Jahr 2014 fast verdreifachen können und sei der "politischen Schallmauer" von 30 Prozent nahe gekommen. In Brandenburg sei es gelungen, das Ergebnis von vor fünf Jahren zu verdoppeln, erklärte Höcke, der eine zentrale Figur des rechtsnationalen "Flügels" innerhalb der AfD ist.
Die Grünen-Spitzenkandidaten in Thüringen, Anja Siegesmund und Dirk Adams, bezeichneten das Abschneiden der Grünen bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen als "große Motivation" für ihren Wahlkampf. In beiden Bundesländern blieben die Grünen zwar hinter den Erwartungen zurück, verzeichneten aber Zuwächse.
Bei dem Urnengang in Thüringen gehe es um "die Zukunft unseres Landes", erklärten Siegesmund und Adams. Zentrale Herausforderung sei neben Klima- und Umweltschutz "der Kampf gegen Demokratiefeinde wie Höcke".
In Thüringen wird am 27. Oktober ein neues Parlament gewählt. Ob Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sein rot-rot-grünes Regierungsbündnis nach der Wahl fortführen kann, ist offen.
(S.A.Dudajev--DTZ)