Deutsche Tageszeitung - Pistorius: Koalition hat im Streit um Wehrpflicht "kein Ruhmesblatt" errungen

Pistorius: Koalition hat im Streit um Wehrpflicht "kein Ruhmesblatt" errungen


Pistorius: Koalition hat im Streit um Wehrpflicht "kein Ruhmesblatt" errungen
Pistorius: Koalition hat im Streit um Wehrpflicht "kein Ruhmesblatt" errungen / Foto: © AFP/Archiv

Mit ihrem Streit über den von der Bundesregierung geplanten neuen Wehrdienst hat die Koalition nach Ansicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) "kein Ruhmesblatt" errungen. Die interne Abstimmung sei "nicht gut gelaufen", sagte Pistorius am Sonntag in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Das Gesetz werde aber am 1. Januar in Kraft treten. "Von daher ist jetzt kein größerer Schaden außer der des schlechten Ansehens der Koalition in diesem Punkt entstanden."

Textgröße ändern:

Kritik übte Pistorius konkret an den Abgeordneten von Union und SPD, die noch vor der ersten Beratung des neuen Wehrdienstgesetzes im Bundestag Änderungen an seinem Gesetzentwurf vorgenommen hätten. Der Entwurf sei im Kabinett beschlossen worden. Das normale Verfahren wäre gewesen, die erste Lesung im Bundestag abzuwarten, sagte Pistorius. "Hier haben sich einige verdienstvolle Abgeordnete von Union und SPD auf den Weg gemacht und schon vorher versucht, etwas auszuhandeln."

Bei diesen Verhandlungen war unter anderem ein Losverfahren als möglicher Kompromiss herausgekommen. Die Abgeordneten hätten dabei nicht berücksichtigt, "dass ich als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt, und derjenige, dessen Haus das Gesetz entworfen hat, an zwei, drei Punkten einfach nach wie vor Schwierigkeiten hat, diesen Kompromiss mitzugehen", kritisierte der Verteidigungsminister.

Er wolle kein Losverfahren bei der Frage nach der Musterung, betonte Pistorius. Es müssten alle gemustert werden. Er gehe außerdem ohnehin davon aus, dass die Nachwuchsziele der Bundeswehr auch mit Freiwilligkeit erreichbar seien, fügte der Minister hinzu.

(P.Hansen--DTZ)

Empfohlen

Außenminister der Asean-Staaten beraten zu Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha

In Malaysia kommen am Montag die Außenminister des südostasiatischen Staatenverbundes Asean zusammen, um über den Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha zu beraten. Bei den im Dezember erneut ausgebrochenen Kämpfen zwischen den beiden Nachbarländern wurden nach Behördenangaben bislang mindestens 22 Menschen in Thailand und 19 in Kambodscha getötet. Das Treffen in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur könnte nach Angaben aus Bangkok und Phnom Penh zur Entspannung der Lage beitragen.

Regierungskreise: USA verfolgen weiteren Öltanker in der Karibik

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen mit Venezuela verfolgen die USA offenbar in der Karibik einen dritten Öltanker. Nach Angaben aus Washingtoner Regierungskreisen verfolgt die US-Küstenwache derzeit ein mit Sanktionen belegtes Schiff, das von Venezuela zur Umgehung der Sanktionen gegen das Land eingesetzt werde. Das Schiff fahre unter falscher Flagge und unterliege einer "gerichtlichen Beschlagnahmungsverfügung".

Epstein-Akten: US-Justizministerium macht zuvor entferntes Foto wieder zugänglich

Nach der Teilveröffentlichung der Akten über den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat das US-Justizministerium ein zuvor entferntes Foto wieder öffentlich zugänglich gemacht. Das Bild, auf dem auch US-Präsident Donald Trump zu sehen ist, werde "ohne jegliche Änderung oder Schwärzung" wieder veröffentlicht, nachdem eine Überprüfung "keine Hinweise" darauf ergeben habe, dass darauf Opfer Epsteins zu sehen seien, erklärte das Ministerium.

Ukraine und USA loben "produktive und konstruktive" Treffen in Miami

Die USA und die Ukraine haben ihre Gespräche in Miami über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine als "produktiv und konstruktiv" gelobt. Eine entsprechende Erklärung zu den Beratungen im US-Bundesstaat Florida veröffentlichten die Delegationen Kiews und Washingtons jeweils am Sonntag. Auch das ebenfalls in Miami vertretene Russland nannte seine Treffen mit der US-Seite "konstruktiv".

Textgröße ändern: