Deutsche Tageszeitung - Guterres warnt vor Niederlage im "Wettlauf" zur Vermeidung von Klimakatastrophe

Guterres warnt vor Niederlage im "Wettlauf" zur Vermeidung von Klimakatastrophe


Guterres warnt vor Niederlage im "Wettlauf" zur Vermeidung von Klimakatastrophe
Guterres warnt vor Niederlage im "Wettlauf" zur Vermeidung von Klimakatastrophe / Foto: ©

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat vor einer Niederlage im "Wettlauf" zur Vermeidung einer Klimakatastrophe gewarnt. Die "ganze Gesellschaft" müsse die jeweiligen Regierungen "unter Druck setzen", damit sie sich schneller bewegten, forderte Guterres am Dienstag (Ortszeit) in einem Interview mit dutzenden internationalen Medien, die sich zu dem Verbund Covering Climate Now zusammengeschlossen haben. "Wir sind dabei, den Wettlauf zu verlieren", sagte er.

Textgröße ändern:

Die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigten an, dass die Klimaziele von Paris "noch immer erreicht werden können". Das Pariser Abkomen von 2015 sieht vor, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad.

Zum Erreichen der Klimaziele sei ein "tiefgreifender Wandel" erforderlich, führte Guterres aus. Dabei gehe es zum Beispiel um die Energieerzeugung, die Organisation der Städte und die Produktion der Nahrungsmittel.

Die mangelnde Mitwirkung einiger wichtiger Staaten, etwa der USA, könne durch Aktivitäten an anderer Stelle teilweise aufgefangen werden, sagte Guterres sechs Tage vor dem UN-Klimagipfel. Er verwies auf Klimabeschlüsse in Kalifornien und New York.

Aus seiner Sicht sei es eine der besten Seiten der USA, dass es sich um ein föderal organisiertes Land handle, fügte der UN-Generalsekretär hinzu. So würden viele Entscheidungen dezentral getroffen. Große Städte, Regionen und Unternehmen träfen ihre eigenen Umweltentscheidungen, ebenso wie Banken und Investmentfonds, die sich aus der Finanzierung von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen zurückzögen.

In der EU gebe es nur noch drei Länder, die dem Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 nicht zustimmten, sagte Guterres. Auch in Indien und China gebe es einen Trend zu erneuerbaren Energien, etwa der Solarenergie.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Neue Proteste gegen Regierung in Georgien nach Festnahme von Oppositionspolitiker

Trotz des wachsenden Drucks der Behörden sind am Mittwochabend erneut tausende Menschen in Georgiens Hauptstadt Tiflis aus Protest gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstranten versammelten sich den siebten Abend in Folge vor dem Parlament, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Viele von ihnen hatten die Flaggen Georgiens und der EU dabei. Einige Demonstranten hielten Kerzen in der Hand. Zuvor hatte die Polizei den Oppositionspolitiker Nika Gwaramia während einer Razzia geschlagen und festgenommen.

Gegen Trumps Migrationspolitik: Los Angeles erklärt sich zur "Zufluchtsstadt"

Angesichts der von Donald Trump angekündigten Massenabschiebung von Migranten ohne Papiere hat sich die kalifornische Metropole Los Angeles den Status einer "Zufluchtsstadt" gegeben. Der Stadtrat votierte am Mittwoch einstimmig für die Verordnung, die es der Stadt verbietet, Ressourcen oder Personal für die Umsetzung der bundesstaatlichen Einwanderungsgesetze einzusetzen.

Hamas-Behörde: 20 Tote bei israelischem Angriff auf Vertriebenenlager im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge 20 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Zudem gebe es "dutzende Verletzte", sagte der Sprecher der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Demnach traf der Angriff "Zelte von Vertriebenen" im Gebiet von Al-Mawasi im Westen von Chan Junis. Die Attacke löste ein Feuer aus, wie der Sprecher weiter mitteilte.

Frankreichs Regierung durch Misstrauensvotum gestürzt

Frankreichs Regierung ist durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden. 331 der derzeit 574 Abgeordneten stimmten am Mittwochabend in der Nationalversammlung für den Misstrauensantrag der linken Opposition. Premierminister Michel Barnier hatte die Verabschiedung des Sozialhaushalts mit einer Vertrauensfrage verknüpft.

Textgröße ändern: