Deutsche Tageszeitung - Früheres Armee-Hauptquartier in Belgrad soll Hotel von Trump-Schwiegersohn weichen

Früheres Armee-Hauptquartier in Belgrad soll Hotel von Trump-Schwiegersohn weichen


Früheres Armee-Hauptquartier in Belgrad soll Hotel von Trump-Schwiegersohn weichen
Früheres Armee-Hauptquartier in Belgrad soll Hotel von Trump-Schwiegersohn weichen / Foto: © AFP

Das historisch bedeutsame frühere Hauptquartier der jugoslawischen Armee in Belgrad soll für ein Bauprojekt von Trump-Schwiegersohn Jared Kushner im Schnellverfahren abgerissen werden. Das serbische Parlament verabschiedete am Freitag ein Gesetz, wonach das Projekt als dringend eingestuft wird. Damit müssen Baugenehmigungen und andere notwendige Schritte von staatlichen Stellen ohne Verzögerung bearbeitet werden.

Textgröße ändern:

Das Projekt ist in Serbien auch aus historischen Gründen umstritten: Der modernistische Gebäudekomplex war während des Kosovo-Krieges bei Nato-Luftangriffen auf Belgrad 1999 zerstört worden. 2005 wurden die Reste des 1965 errichteten Gebäudes von der serbischen Regierung zum Kulturdenkmal erklärt, aber nie wieder aufgebaut. Im vergangenen Jahr wurde der Status als Kulturdenkmal zurückgezogen - wenig später unterzeichnete Kushners in Miami ansässige Investmentfirma Affinity Partners einen Pachtvertrag über 99 Jahre.

Die serbische Öffentlichkeit ist gespalten hinsichtlich der Pläne von Affinity Partners, das Gelände in ein luxuriöses Hochhaus-Hotel umzuwandeln. Im Parlament stimmten am Freitag 130 Abgeordnete für das Schnellverfahren, 40 votierten dagegen. Präsident Aleksandar Vucic, der Kushner bereits mehrmals in Belgrad empfangen hat, befürwortet das Vorhaben persönlich.

Kushner ist mit Trumps Tochter Ivanka verheiratet. Er hatte bereits im vergangenen Jahr Projektionen des künftigen Gebäudes veröffentlicht: Zwei große Glastürme ersetzen darauf die zerstörten roten Backsteinbauten der jetzigen Ruine. Laut einem Bericht der "New York Times" sollen auf dem Gelände ein Luxus-Hotel, 1500 Wohneinheiten und ein Museum entstehen.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Mehr Rentner als je zuvor auf Sozialhilfe angewiesen - vor allem Frauen

Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland, die zusätzlich auf Sozialhilfe angewiesen sind, ist weiter gestiegen. Ende September bezogen rund 755.300 Menschen die sogenannte Grundsicherung im Alter, ein Anstieg um 6000 seit Ende Juni, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die das BSW erfragte. Das seien so viele wie nie zuvor.

USA fangen erneut Öltanker vor Küste Venezuelas ab - Caracas spricht von "Diebstahl"

Die USA haben zum zweiten Mal binnen zwei Wochen einen Öltanker vor der Küste Venezuelas abgefangen. Die US-Küstenwache habe das Schiff mit Unterstützung des Verteidigungsministeriums am frühen Samstagmorgen festgesetzt, erklärte US-Heimatschutzministerin Kristi Noem im Onlinedienst X. Sie begründete den Einsatz mit dem Verdacht, das Schiff habe mit Sanktionen belegtes Erdöl transportiert. Die venezolanische Regierung bezeichnete den Vorgang als "Diebstahl und Entführung" und teilte mit, der verbündete Iran habe dem Land seine Solidarität erklärt.

US-Medien: USA fangen erneut Öltanker vor Küste Venezuelas ab

Die USA haben US-Medienberichten zufolge erneut einen Öltanker vor der Küste Venezuelas abgefangen. Mehrere US-Medien berichteten unter Berufung auf Quellen, die anonym bleiben wollten, die Küstenwache und US-Soldaten hätten einen Tanker gestoppt und seien an Bord gegangen. Der "New York Times" zufolge hatte das Schiff venezolanisches Öl geladen, war in internationalen Gewässern unterwegs und fuhr unter panamaischer Flagge.

Ukraine und Russland sollen erstmals seit halbem Jahr wieder direkt miteinander verhandeln

Erstmals seit einem halben Jahr soll es wieder direkte Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über eine mögliche Waffenruhe im russischen Angriffskrieg geben. Vier Tage nach den Ukraine-Gesprächen in Berlin starteten am Freitag im US-Bundesstaat Florida zwar zunächst erneute Beratungen ohne russische Beteiligung zwischen Vertretern der USA, der Ukraine und Europas. Ein Kreml-Entsandter sollte jedoch später hinzukommen.

Textgröße ändern: