Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Jeder Vierte vermisst Merkel - hohe Zustimmung bei Linken und Jungen

Umfrage: Jeder Vierte vermisst Merkel - hohe Zustimmung bei Linken und Jungen


Umfrage: Jeder Vierte vermisst Merkel - hohe Zustimmung bei Linken und Jungen
Umfrage: Jeder Vierte vermisst Merkel - hohe Zustimmung bei Linken und Jungen / Foto: © AFP/Archiv

Knapp vier Jahre nach dem Ende der Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) wünscht sie sich einer Umfrage zufolge jeder vierte Deutsche zurück. Merkel sei besonders beliebt bei Anhängern der Grünen und der Linken, bei jungen Wählerinnen und Wählern und bei Menschen in urbanen Regionen, ergab die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben).

Textgröße ändern:

Auf die Frage "Vermissen Sie Angela Merkel als Bundeskanzlerin?" antworteten insgesamt 25 Prozent mit "ja" und "eher ja" - 68 Prozent dagegen mit "nein" und "eher nein". Bei Menschen, die angaben, sie wollten bei der nächsten Bundestagswahl die Linke wählen, sagten 61 Prozent, sie würden Merkel vermissen, bei den Grünen waren es 52 Prozent. Bei der Union waren es 22 Prozent, bei der SPD 34 Prozent.

Am beliebtesten ist Merkel der Umfrage zufolge bei den 18- bis 29-Jährigen, in dieser Altersgruppe sagte jeder dritte, er vermisse die Altkanzlerin. Bei den über 65-Jährigen waren es nur 19 Prozent. Unterschiede bei den Sympathiewerten gibt es laut Umfrage auch zwischen Land und Stadt: Je urbaner die Region, desto größer ist die Sehnsucht nach der Altkanzlerin.

Merkel hatte Anfang Dezember 2021 nach 16 Jahren Kanzlerschaft das Amt an Olaf Scholz (SPD) übergeben. Für die Umfrage wurden vom 4. bis 6. November online rund 5000 Menschen ab 18 Jahren befragt. Die Umfrage ist nach Angaben von Civey repräsentativ.

Der Chef der Jungen Union, Johannes Winkel, hatte erst kürzlich die öffentlichen Äußerungen von CDU-Altkanzlerin Angela Merkel kritisiert. "Es ist außergewöhnlich, wie oft sie sich in die Tagespolitik einmischt", sagte er dem aktuellen "Spiegel". Viele in der Union seien davon "genervt".

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Merz trifft Netanjahu bei Antrittsbesuch in Jerusalem

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kommt bei seinem Antrittsbesuch in Israel am Sonntag mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammen (10.00 Uhr MEZ). Bei dem Treffen will Merz nach eigenen Angaben für eine Umsetzung der Zweistaatenlösung werben, also für die Errichtung eines eigenen Palästinenserstaats an der Seite Israels. Zudem will er Israel auffordern, eine bessere humanitäre Versorgung der Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen. Auch die angespannte Lage im Westjordanland will der Kanzler zur Sprache bringen.

Parlamentswahl in Hongkong: Wahlrecht lässt nur Kandidatur von "Patrioten" zu

In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong finden am Sonntag Parlamentswahlen statt. Als Reaktion auf die pro-demokratischen Massenproteste hatte Peking 2021 das Wahlrecht für Hongkong geändert, um sicherzustellen, dass nur "Patrioten" antreten können. Nun wird die zweite Gruppe von Abgeordneten nach dem neuen Wahlrecht bestimmt, wobei weniger als ein Viertel der Kandidaten direkt gewählt werden können.

Merz sagt Israel bei Antrittsbesuch weitere Unterstützung zu

Zum Auftakt seines Besuchs in Israel hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Gemeinsamkeiten betont und eine weitere Unterstützung des Landes zugesagt. Trotz unterschiedlicher Sichtweisen beider Regierungen in manchen Bereichen sehe er "bis heute im Grundsatz keinerlei Differenzen“, sagte Merz am Samstagabend bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog in Jerusalem.

Hamas erklärt Bereitschaft zur Entwaffnung unter Bedingungen

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat sich bereit erklärt, unter Bedingungen ihre Waffen abzugeben. Voraussetzung sei ein Ende der israelischen "Besatzung", erklärte die Gruppe am Samstag: "Unsere Waffen sind mit der Besatzung und der Aggression verbunden", erklärte der Hamas-Anführer im Gazastreifen, Chalil al-Hajja. "Wenn die Besatzung aufhört, werden diese Waffen unter die Autorität des Staates gestellt." Gemeint ist damit nach Angaben von al-Hajjas Büro ein künftiger souveräner Palästinenserstaat.

Textgröße ändern: