Deutsche Tageszeitung - Irak wählt neues Parlament

Irak wählt neues Parlament


Irak wählt neues Parlament
Irak wählt neues Parlament / Foto: © AFP

Die Menschen im Irak haben am Dienstag ein neues Parlament gewählt. Mehr als 21 Millionen Menschen sind wahlberechtigt und können bis 18.00 Uhr (Ortszeit, 16.00 Uhr MEZ) ihre Stimme abgeben. Mehr als 7740 Menschen kandidieren für die 329 Sitze im Parlament. Bereits kurz nach Öffnung der Wahllokale am Morgen gaben mehrere hochrangige Politiker ihre Stimmen in einem luxuriösen Hotel in der Hauptstadt Bagdad ab.

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Die Wahl findet zu einer Zeit statt, zu der das Land nach Jahrzehnten von Krieg und Unterdrückung ungewöhnlich stabil ist. Sie wird sowohl vom Nachbarland Iran als auch von den USA aufmerksam verfolgt. Erste Ergebnisse sollen innerhalb von 24 Stunden nach Schließung der Wahllokale vorliegen. Es wird erwartet, dass Ministerpräsident Schia al-Sudani einen deutlichen Sieg einfährt.

Der Irak mit seinen 46 Millionen Einwohnern leidet allerdings unter einer schlechten Infrastruktur, ungenügenden öffentlichen Dienstleistungen und Korruption. Viele Menschen haben daher keine Hoffnung, dass Wahlen eine bedeutende Veränderung in ihrem Alltag bringen können.

"Alle vier Jahre dasselbe. Wir sehen keine jungen Gesichter oder neue Energien", die in der Lage wären, eine Veränderung herbeizuführen, sagte der Student Al-Hassan Jassin.

Der einflussreiche Schiitenführer Moktada Sadr hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen. Unter der schiitischen Bevölkerungsmehrheit verfügt er über Millionen treue Anhänger - außerdem übt er großen Einfluss auf die irakische Politik aus.

Seit die von den USA geführte Invasion im Irak den Machthaber Saddam Hussein - einen Sunniten - gestürzt hatte, dominiert die lange unterdrückte schiitische Mehrheit im Irak. Die meisten Parteien haben Verbindungen zum benachbarten Iran. Die USA wiederum haben Truppen im Irak stationiert.

Seit dem Sturz des Machthabers ist das mächtige Amt des Ministerpräsidenten einem schiitischen Muslim vorbehalten. Das Amt des Parlamentspräsidenten geht an einen Vertreter der sunnitischen Minderheit und das weitgehend zeremonielle Amt des Präsidenten an einen Kurden.

(P.Tomczyk--DTZ)

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