
Brinkhaus distanziert sich von Seehofers Vorstoß zur Flüchtlingsaufnahme

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) ist auf Distanz zu den Plänen von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zur Aufnahme von Bootsflüchtlingen gegangen. Es stelle sich "die Frage, welches Signal man sendet, wenn man pauschal 25 Prozent der geretteten Flüchtlinge aufnehmen will", sagte Brinkhaus den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). "Wir dürfen Schlepperorganisationen nicht ermutigen, mehr zu machen."
Brinkhaus wollte sich Seehofers Initiative ausdrücklich nicht zu eigen machen. "Das war eine Initiative des Innenministers, nicht der CDU/CSU-Bundestagsfraktion", sagte der Fraktionschef. "Wir werden uns die Pläne von Horst Seehofer daher sehr genau anschauen." Prinzipiell gebiete es aber das "C" im Parteinamen der Unionsparteien, Menschen aus Seenot zu retten, sagte Brinkhaus weiter.
Seehofer hatte angekündigt, dass Deutschland bereit sei, jeden vierten nach einer Seenotrettung in der Region um Italien anlandenden Flüchtling einreisen zu lassen. Neben Frankreich, Italien und Malta sollen sich nach Vorstellung des Ministers bald weitere EU-Mitgliedstaaten einer vorläufigen Quotenregelung für die Verteilung von Flüchtlingen anschließen.
(P.Tomczyk--DTZ)