
Irans geistliches Oberhaupt bekräftigt den Verzicht auf Atomwaffen

Irans geistliches Oberhaupt, Ayatollah Ali Chamenei, hat den Verzicht seines Landes auf Atombomben bekräftigt. Atomwaffen seien eine "Bedrohung für die Menschheit", ihr Einsatz sei nach den Lehren des Islam "absolut verboten", sagte Chamenei bei einem Vortrag vor iranischen Wissenschaftlern. Auszüge des Vortrags wurden am Mittwoch auf Chameneis Twitter-Konto veröffentlicht.
Der Iran hätte nach den Worten Chameneis nach dem Besitz von Atomwaffen streben können. Er habe sich aber "entschlossen und mutig" dagegen entschieden. Dies sei auf die "Lehren des Islam" zurückzuführen. Denn danach seien schon der Bau und das Ansammeln von Atomwaffen "schlecht", ihr Einsatz aber sei "haram", sagte Chamenei, der dabei das arabische Wort für "verboten" verwendete.
Wenn der Iran Atomwaffen hätte, könnte er sie "selbstverständlich nirgendwo einsetzen", sagte Chamenei. Die fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland hatten 2015 mit dem Iran ein Abkommen abgeschlossen, das zur Überwachung des iranischen Atomprogramms dienen sollte.
Im Mai 2018 zogen sich die USA unter Präsident Donald Trump aus diesem Abkommen zurück. Ein Jahr später begann der Iran seinerseits mit einem schrittweisen Rückzug aus dem Atomabkommen. Seither installierte der Iran neue Zentrifugen zur Urananreicherung. Das Atomprogramm wird nach Teheraner Angaben zur Energiegewinnung und für medizinische Zwecke benötigt.
(A.Nikiforov--DTZ)