Deutsche Tageszeitung - US-Medien: Hegseth durch Untersuchung zu Chat-Affäre belastet

US-Medien: Hegseth durch Untersuchung zu Chat-Affäre belastet


US-Medien: Hegseth durch Untersuchung zu Chat-Affäre belastet
US-Medien: Hegseth durch Untersuchung zu Chat-Affäre belastet / Foto: © AFP

Gut acht Monate nach Enthüllung der sogenannten Chatgruppenaffäre in den USA hat eine Pentagon-Untersuchung Verteidigungsminister Pete Hegseth offenbar schwer belastet. Hegseth hätte US-Soldaten in Gefahr bringen können, indem er den Messengerdienst Signal für vertrauliche Nachrichten genutzt habe, berichteten US-Medien aus dem bisher unveröffentlichten Bericht, der dem Kongress vorliegt. Der Druck auf Hegseth, der sich inzwischen "Kriegsminister" nennt, dürfte dadurch steigen.

Textgröße ändern:

Hegseth habe "Risiken für die operative Sicherheit geschaffen", als er mit anderen Regierungsmitgliedern auf Signal geheime Informationen über einen Militärschlag gegen die Huthi-Miliz im Jemen teilte, berichtete der Sender Fox News, für den der Pentagonchef früher als Moderator tätig war. Sein Vorgehen hätte zu "möglichen Schäden für US-Piloten führen können". Zu der Signal-Gruppe war irrtümlich ein Journalist der Zeitschrift "The Atlantic" eingeladen, dieser veröffentlichte die Protokolle.

NBC News berichtete, in anderer Hinsicht entlaste der Pentagon-Bericht Hegseth. So heiße es darin, der Minister habe keine internen Geheimhaltungsregeln missachtet, da er die Befugnis zur Freigabe von Informationen habe. Pentagon-Generalinspekteur Steven Stebbins hatte die interne Untersuchung Anfang April angekündigt.

Die oppositionellen Demokraten hatten nach Bekanntwerden der Affäre Hegseths Rücktritt gefordert. Präsident Donald Trump warf Kritikern dagegen eine "Hexenjagd" vor und hielt an dem heute 45-jährigen Minister fest.

In den vergangenen Tagen wehrte sich Hegseth zudem gegen Vorwürfe, er habe rechtswidrig die Tötung mutmaßlicher Drogenschmuggler angeordnet, die einen US-Angriff auf ihr Boot überlebt hatten. Eigentlich müssen Überlebende gerettet werden, wenn von ihnen keine Gefahr mehr ausgeht.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

CDU-Verteidigungsexperte fordert Entscheidung über Pflichtwehrdienst bis 2027

CDU-Verteidigungsexperte Thomas Röwekamp will bis 2027 Klarheit über eine mögliche Wiedereinführung des Pflichtwehrdiensts in Deutschland. Er habe wie viele andere Experten "Zweifel" daran, dass der zunächst geplante Kräfteaufwuchs durch Freiwillige ausreiche, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Freitag. "Spätestens im Sommer 2027" müsse deshalb darüber entschieden werden, ob eine gesetzliche Wehrpflicht aktiviert werde.

Unions-Fraktionsführung kündigt interne "Manöverkritik" nach Rentenstreit an

Nach den fraktionsinternen Querelen um das Rentenpaket hat Unions-Parlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) eine "Manöverkritik" angekündigt. Nach der für Freitag geplanten Rentenabstimmung im Bundestag müsse die Fraktion beraten, wie es bei künftigen Projekten der Koalition besser laufen könne, sagte Bilger dem Nachrichtenportal Web.de.

US-Berufungsgericht erlaubt vorerst Stationierung der Nationalgarde in Washington

Die Nationalgarde darf vorerst in der US-Hauptstadt Washington bleiben: Ein Berufungsgericht setzte am Donnerstag (Ortszeit) die Anordnung eines unteren Gerichts vorübergehend außer Kraft, wonach die Truppen der Nationalgarde Washington am 11. Dezember verlassen müssen. Es gab damit einem Antrag der Regierung von Donald Trump statt. Das Gericht betonte jedoch, dass es sich keinesfalls um eine Entscheidung in der Sache handele.

Milliardär Babis soll am 9. Dezember zum tschechischen Regierungschef ernannt werden

Der tschechische Präsident Petr Pavel will den Milliardär Andrej Babis am kommenden Dienstag zum Regierungschef des Landes ernennen. Vorgesehen sei dies für 09.00 Uhr, erklärte Pavel am Donnerstag im Onlinedienst X. Auf diese Weise werde er das Ergebnis der Parlamentswahl und die Fortschritte bei den Gesprächen über eine Koalitionsregierung anerkennen.

Textgröße ändern: