Deutsche Tageszeitung - Spanisches Gericht verurteilt Katalanen-Anführer zu bis zu 13 Jahren Haft

Spanisches Gericht verurteilt Katalanen-Anführer zu bis zu 13 Jahren Haft


Spanisches Gericht verurteilt Katalanen-Anführer zu bis zu 13 Jahren Haft
Spanisches Gericht verurteilt Katalanen-Anführer zu bis zu 13 Jahren Haft / Foto: ©

Der spanische Oberste Gerichtshof hat Haftstrafen von bis zu 13 Jahren für die Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung verhängt. Neun der zwölf wegen "Aufruhrs" und der Veruntreuung öffentlicher Gelder Angeklagten wurden am Montag zu Gefängnisstrafen zwischen neun und 13 Jahren verurteilt. Die Strafen fielen deutlich milder aus als von der Staatsanwaltschaft beantragt. Sie hatte bis zu 25 Jahre Haft gefordert.

Textgröße ändern:

Die höchste der verhängten Strafen bekam der frühere katalanische Vize-Regionalpräsident Oriol Junqueras. Gegen drei weitere Angeklagte wurden Geldstrafen verhängt. Spanische Medien hatten unter Berufung auf die Justiz bereits am Wochenende berichtet, dass die Richter den Vorwurf der "Rebellion" fallen gelassen haben sollen. Auf "Rebellion" stehen bis zu 25 Jahre Haft.

Da die Befürworter der Unabhängigkeit für den Fall einer Verurteilung eine Kampagne des "zivilen Ungehorsams" angekündigt hatten, werden in Spanien erneute gewaltsame Auseinandersetzungen wie im Vorfeld des Referendums 2017 befürchtet.

Der Mammut-Prozess gegen die führenden Vertreter der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung hatte im Februar begonnen und spaltete das Land. Den Angeklagten wird vorgeworfen, im Oktober 2017 ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisiert zu haben.

Nach dem Referendum hatte der damalige Regionalpräsident Kataloniens, Carles Puigdemont, die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien erklärt. In der Folge kam es zu Spaniens schlimmster politischer Krise seit Jahrzehnten. Die Zentralregierung stellte die Region unter Zwangsverwaltung und ließ zahlreiche Unabhängigkeitsbefürworter inhaftieren.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Vermeintlich gestohlenes Mobiliar: Richter spricht Bolsonaro Entschädigung zu

Das vermeintlich gestohlene Mobiliar war nur eingelagert: Der brasilianische Staat muss dem rechtsradikalen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro Schadenersatz zahlen, nachdem sein Nachfolger ihn öffentlich beschuldigt hatte, Möbel aus der Präsidentenresidenz entwendet zu haben. Ein Bundesrichter ordnete in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil an, dass Bolsonaro und seine Frau Michelle für den "moralischen Schaden" mit umgerechnet 2400 Euro entschädigt werden müssen.

Beide Herausforderer fechten Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Algerien an

Nach der offiziell verkündeten Wiederwahl von Amtsinhaber Abdelmadjid Tebboune bei der Präsidentschaftswahl in Algerien fechten dessen zwei Herausforderer das Wahlergebnis an und werfen der Wahlbehörde Betrug vor. Der Vorsitzende der gemäßigt islamistischen Partei "Bewegung für eine Gesellschaft des Friedens" (MSP), Abdelaali Hassani, reichte am Dienstag eine Beschwerde beim Verfassungsgericht ein, in der er das vorläufige Ergebnis der Wahl anficht.

Hamas-Gesundheitsministerium: 19 Tote bei israelischem Angriff in humanitärer Zone

Bei einem israelischen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 19 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden. Nach Angaben der israelischen Armee galt der Angriff auf die humanitäre Zone Al-Mawasi in der südlichen Stadt Chan Junis in der Nacht zum Dienstag einem Kommandozentrum der Hamas. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte derweil, die radikalislamische Hamas existiere als "militärische Formation" im Gazastreifen nicht mehr.

Union bricht Asylgespräche mit "Ampel" ab - gegenseitige Schuldzuweisungen folgen

Rund zwei Stunden wurde verhandelt, dann folgte der Bruch: Die Union hat die Gespräche mit der Bundesregierung und den Ländern über eine Verschärfung der Migrationspolitik für gescheitert erklärt. CDU/CSU und Koalition seien bei den Beratungen am Dienstag in Berlin "nicht zu einem gemeinsamen Ergebnis gekommen", sagte der CDU-Politiker Thorsten Frei. Die Ampel-Regierung bedauerte den Abbruch. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen begannen unmittelbar nach dem Scheitern der Beratungen.

Textgröße ändern: