Deutsche Tageszeitung - Merz zu Antrittsbesuchen in Jordanien und Israel abgeflogen

Merz zu Antrittsbesuchen in Jordanien und Israel abgeflogen


Merz zu Antrittsbesuchen in Jordanien und Israel abgeflogen
Merz zu Antrittsbesuchen in Jordanien und Israel abgeflogen / Foto: © AFP

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist am Samstag zu seinen Antrittsbesuchen in Jordanien und Israel abgeflogen. Erster Programmpunkt ist ein Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in der Hafenstadt Akaba. Noch am Abend reist Merz dann weiter nach Jerusalem, wo ihn Israels Präsident Isaac Herzog empfängt.

Textgröße ändern:

Ein Treffen des Bundeskanzlers mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist für Sonntag geplant. Auch steht ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem sowie ein Treffen mit ehemaligen Hamas-Geiseln und mit Hinterbliebenen von getöteten Geiseln auf Merz' Programm.

Zentrales Thema der Reise ist die weiterhin stark angespannte Lage in der Nahost-Region – und insbesondere die Frage, wie die Waffenruhe im Gazastreifen zwei Monate nach ihrem Inkrafttreten stabilisiert werden kann. Auch um bilaterale Fragen soll es gehen. Zudem wird erwartet, dass Merz in Israel das Erstarken des Antisemitismus in Deutschland thematisiert.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel waren in den vergangenen Monaten belastet: Merz hatte die Kriegsführung Israels im Gazastreifen offen kritisiert und vorübergehend einen Exportstopp für solche Waffen verhängt, die Israel für den Militäreinsatz dort nutzen könnte. Die rechtsgerichtete israelische Regierung hatte darauf mit großer Verärgerung reagiert. Das deutsche Teil-Waffenembargo lief dann in der vergangenen Woche aus.

Israel steht derzeit international stark in der Kritik – wegen seiner Kriegsführung im Gazastreifen, wegen der Gewalt von Siedlern im besetzten Westjordanland und wegen regelmäßiger israelischer Angriffe in den Nachbarstaaten Syrien und Libanon. Gegen Netanjahu liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor.

Dass Merz in dieser Lage nach Israel reist, stößt in Deutschland auf Kritik. Die Linkspartei findet den Besuch grundsätzlich falsch und wirft dem Kanzler vor, damit den israelischen Ministerpräsidenten aufzuwerten. Die Grünen forderten Merz auf, seinen Besuch für klare Kritik am Kurs der israelischen Regierung zu nutzen.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Söder sieht Wende in der Flüchtlingspolitik: "Wir haben geliefert"

CSU-Chef Markus Söder sieht eine Wende in der deutschen Flüchtlingspolitik erreicht. Der "Fehler von 2015" sei behoben, sagte Söder am Freitag auf dem CSU-Parteitag in München zu der damals begonnenen Flüchtlingskrise mit der umstrittenen Politik der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Inzwischen gingen die Zahlen der Flüchtlinge zurück und die Zahlen der Abschiebungen nähmen zu. "Wir haben geliefert."

Berlin wirft Moskau Desinformation und Cyberangriff vor - Botschafter einbestellt

Die Bundesregierung hat Russland für einen Cyberangriff auf die Deutsche Flugsicherung und systematische Desinformationskampagnen während der Bundestagswahl im Februar verantwortlich gemacht. Die Vorfälle seien klar der Verantwortung des russischen Militärgeheimdiensts GRU zugeordnet worden, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag in Berlin. Das Auswärtige Amt habe deshalb den russischen Botschafter Sergej Netschajew einbestellt.

CSU-Parteitag in München eröffnet: Startschuss zum Wahlkampf vor Kommunalwahl

CSU-Generalsekretär Martin Huber hat am Freitag den Parteitag der CSU in München eröffnet. Dieser soll den Startschuss für den Wahlkampf zur bayerischen Kommunalwahl im kommenden März geben. Huber sagte zur Eröffnung, "die CSU ist die Partei der Kommunen." Keine andere Partei könne sich so wie die CSU auf allen politischen Ebenen für die Interessen der Kommunen einsetzen.

Nach Anzeige des BSW: Ermittlungen gegen Habeck eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat die aufgrund einer Strafanzeige des BSW eingeleiteten Ermittlungen gegen den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt. Habeck habe insgesamt 12.000 Euro an drei gemeinnützige Vereine gezahlt, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Für Habeck gelte weiterhin die Unschuldsvermutung.

Textgröße ändern: