
Kataloniens Regionalpräsident Torra fordert Ende der Gewalt

Nach dreitägigen Ausschreitungen in Barcelona und weiteren Städten hat der katalanische Regionalpräsident Quim Torra ein sofortiges Ende der Gewalt gefordert. "Wir können die Vorfälle, die wir in den Straßen sehen, nicht erlauben", sagte der Unabhängigkeitsbefürworter am Mittwochabend im Regionalfernsehen. "Das muss sofort aufhören." Es gebe für brennende Autos und jede Form des Vandalismus "keinerlei Rechtfertigung". Zuvor hatte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez Torra aufgerufen, die Gewalt klar zu verurteilen.
In Barcelona war es am Mittwochabend den dritten Abend in Folge zu schweren Ausschreitungen von Anhängern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung gekommen. Demonstranten errichteten in der Großstadt Barrikaden, setzten Mülleimer und Autos in Brand und schleuderten Wurfgeschosse auf die Polizei, wie ein AFP-Journalist berichtete. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Barcelona und weitere katalanische Städten werden seit Montag von gewaltsamen Protesten erschüttert. Auslöser war ein Urteil von Spaniens Oberstem Gerichtshof gegen neun prominente katalanische Unabhängigkeitsbefürworter. Sie erhielten Haftstrafen von bis zu 13 Jahren wegen "Aufruhrs" und Veruntreuung öffentlicher Gelder. Den Angeklagten wurde vorgeworfen, im Oktober 2017 ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisiert zu haben.
(P.Tomczyk--DTZ)