Deutsche Tageszeitung - Finanzminister Scholz erwartet für 2019 offenbar Steuermehreinnahmen

Finanzminister Scholz erwartet für 2019 offenbar Steuermehreinnahmen


Finanzminister Scholz erwartet für 2019 offenbar Steuermehreinnahmen
Finanzminister Scholz erwartet für 2019 offenbar Steuermehreinnahmen / Foto: ©

Die spürbare Abkühlung der Konjunktur schlägt bislang offenbar nicht auf den Bundeshaushalt durch. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) rechnet auch für dieses Jahr mit zusätzlichen Steuereinnahmen, wie der "Spiegel" am Freitag unter Berufung auf den Prognosevorschlag des Bundesfinanzministeriums für die Steuerschätzung berichtete. Allein der Bund könne 2019 verglichen mit der Steuerschätzung vom Frühjahr mit einem Plus von rund vier Milliarden Euro kalkulieren.

Textgröße ändern:

Der Arbeitskreis Steuerschätzung kommt am Montag in Stuttgart zu Beratungen über die Herbstprognose zusammen. Am kommenden Mittwoch will Scholz die Zahlen vorstellen. An dem Arbeitskreis nehmen neben dem Bund unter anderem auch die Länder, die Bundesbank und die Wirtschaftsforschungsinstitute teil.

Hauptgrund für den unerwarteten Anstieg sind dem Bericht zufolge die nach wie vor robusten Einnahmen bei der Einkommen- und Umsatzsteuer. Beide Quellen sprudeln, weil nach wie vor die Beschäftigung steigt und die Löhne anziehen, wie der "Spiegel" aus der Prognosevorschlag berichtete. Das wiederum wirke sich positiv auf den Konsum und die darauf entfallende Umsatzsteuer aus.

Für 2020 geht das Ministerium demnach allerdings davon aus, dass die Steuereinnahmen des Bundes um eine halbe Milliarde Euro niedriger ausfallen als noch in diesem Frühjahr vorausgesagt. In den Folgejahren bis 2023 sollen dann im Vergleich zur Frühjahrsschätzung jährlich rund eine Milliarde Euro fehlen.

Grundlage für die Steuerschätzung ist die Konjunkturprognose der Bundesregierung. Sie erwartet ein Wachstum von 0,5 Prozent in diesem Jahr und einem Prozent im kommenden Jahr.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Umfrage: Ein Viertel der Studierenden nutzt täglich Künstliche Intelligenz

Ein Viertel der Studierenden nutzt einer Umfrage zufolge täglich Künstliche Intelligenz (KI). 40 Prozent nutzen sie mindestens einmal pro Woche, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Donnerstag in Gütersloh mitteilte. Lediglich jeder 16. gab an, noch nie KI für das Studium verwendet zu haben.

Zahl der Pflegebedürftigen seit 2014 auf 5,6 Millionen Menschen verdoppelt

Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt - und dürfte weiter steigen. Wie der Medizinische Dienst des Bundes am Donnerstag anlässlich der Vorstellung des ersten "Reports Pflegebedürftigkeit" mitteilte, erhielten Ende 2024 rund 5,6 Millionen Menschen Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung. Das waren fast doppelt so viele wie 2014.

Sechsstellige Auslandszulagen: Beamtin in Berlin wegen Betrugs verurteilt

Weil sie unrechtmäßig Auslandszulagen im sechsstelligen Bereich bezog, ist eine Beamtin beim Deutschen Archäologischen Institut in Berlin-Dahlem zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sprach sie des Betrugs in einem besonders schweren Fall durch Unterlassen schuldig, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mitteilte. Damit folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.

Wirbel um SPD-"Manifest": Mützenich und Stegner rechtfertigen sich

Angesichts des Wirbels um das außenpolitische "Manifest" der SPD-Friedenskreise haben sich die Initiatoren um Beschwichtigung bemüht. Ex-Fraktionschef Rolf Mützenich räumte am Donnerstag ein: "Ich kann mit meinen Bemühungen und Ansichten jederzeit auch scheitern." Das Papier sei auch nicht als Angriff auf SPD-Chef Lars Klingbeil gedacht gewesen. Ex-Parteichef Norbert Walter-Borjans zeigte sich "bestürzt" über das öffentliche Echo: "Wir plädierten einfach nur für Gespräche mit Russland."

Textgröße ändern: