Deutsche Tageszeitung - Aktivisten: 15 Tote bei Kämpfen zwischen protürkischen Milizen und Kurden in Nordsyrien

Aktivisten: 15 Tote bei Kämpfen zwischen protürkischen Milizen und Kurden in Nordsyrien


Aktivisten: 15 Tote bei Kämpfen zwischen protürkischen Milizen und Kurden in Nordsyrien
Aktivisten: 15 Tote bei Kämpfen zwischen protürkischen Milizen und Kurden in Nordsyrien / Foto: ©

Bei Gefechten zwischen protürkischen Milizen und kurdischen Kämpfern in Nordsyrien sind nach Angaben von Aktivisten am Samstag mindestens 15 Menschen getötet worden. Bei den Kämpfen zwischen den Städten Tal Tamr und Ras al-Ain seien neun protürkische Kämpfer und sechs Kämpfer der kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

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Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana rückten am Samstag zudem syrische Regierungstruppen in die Region um Ras al-Ain nahe der türkischen Grenze vor. Das Gebiet wurde bei der türkischen Militäroffensive gegen die Kurden von türkischen Truppen erobert. Die Beobachtungsstelle erklärte, schon seit Jahren seien nicht mehr so viele syrischen Regierungstruppen in der Region gewesen. Sana vermeldete zudem einen Einsatz der Regierungstruppen an einer Straße, die 30 Kilometer südlich der syrisch-türkischen Grenze verläuft.

Die Türkei und verbündete syrische Milizen hatten am 9. Oktober eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien begonnen. Dabei eroberte die Türkei einen 120 Kilometer langen Grenzabschnitt zwischen Tal Abjad und Ras al-Ain. Hunderte Menschen wurden bei den Kämpfen getötet, 300.000 Menschen ergriffen die Flucht.

Am Dienstag vereinbarten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein russischer Kollegen Wladimir Putin bei einem Treffen in Sotschi, dass Russland in Abstimmung mit den syrischen Regierungstruppen für den Abzug weiterer YPG-Kämpfer aus einem 30 Kilometer breiten Streifen entlang der Grenze sorgen soll. Gemäß der Vereinbarung sollen sich die YPG-Kämpfer nun bis Dienstagabend aus dem restlichen Grenzgebiet westlich von Tal Abjad und östlich von Ras al-Ain zurückziehen.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden am Samstag rund 2000 syrische Regierungssoldaten und hunderte Militärfahrzeuge rund um die von der Türkei beanspruchte "Sicherheitszone" zusammengezogen. Die syrischen Regierungssoldaten wurden demnach von russischen Militärpolizisten begleitet. Nach dem Abzug der YPG soll es in einem zehn Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet gemeinsame Patrouillen der Türkei und Russlands geben.

(U.Beriyev--DTZ)