Deutsche Tageszeitung - Türkei liefert Deutschland keine Kontodaten für Kampf gegen Steuerhinterziehung

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Türkei liefert Deutschland keine Kontodaten für Kampf gegen Steuerhinterziehung


Türkei liefert Deutschland keine Kontodaten für Kampf gegen Steuerhinterziehung
Türkei liefert Deutschland keine Kontodaten für Kampf gegen Steuerhinterziehung / Foto: ©

Im Kampf gegen Steuerhinterziehung tauscht Deutschland mit einer Vielzahl von Staaten automatisch Kontodaten aus - nicht aber mit der Türkei. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Gökay Akbulut hervor, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Demnach haben von rund hundert Ländern, die grundsätzlich an dem Datenaustausch teilnehmen wollen, lediglich vier noch nicht alle nötigen Voraussetzung erfüllt, darunter die Türkei.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die anderen drei Länder sind den Angaben zufolge Ghana in Afrika, Niue im Südpazifik und Sint Maarten in der Karibik. Alle vier haben laut Finanzministerium "gegenüber dem Sekretariat des Koordinierungsgremiums bei der OECD noch nicht alle für den automatischen Finanzkonteninformationsaustausch erforderlichen Angaben und Bestätigungen notifiziert". Über die Angaben des Ministeriums von Ende August hatte zuerst der Hessische Rundfunk berichtet.

Akbulut vermutet hinter dem Gebaren der Türkei ein Wahlgeschenk der Regierungspartei AKP. Diese habe in der Vergangenheit ihren Landsleuten Schutz vor dem Zugriff ausländischer Finanzbehörden versprochen, sagte die Linken-Politikerin dem HR. "Sie schützt damit türkische Staatsangehörige, die Steuerhinterziehung in Deutschland betreiben." Die türkische Regierung teilte dem HR auf Anfrage mit, an der Umsetzung werde gearbeitet.

Der Vorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, Thomas Eigenthaler, vermutet wegen der Verzögerungen nicht unerhebliche Steuerausfälle, wie er dem HR sagte. Die Daten aus der Türkei wären außerdem noch aus einem anderen Grund wichtig: "Mit den Informationen aus der Türkei können Finanzbeamte Schwarzgeldgeschäften in Deutschland aufdecken, sagte Eigenthaler dem HR.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Milei: Argentinien wird Botschaft in Israel 2026 nach Jerusalem verlegen

Der argentinische Präsident Javier Milei will die Botschaft seines Landes in Israel im kommenden Jahr nach Jerusalem verlegen. Die neue Vertretung werde sich im Westen der Stadt befinden, sagte Milei am Mittwoch vor dem israelischen Parlament.

Proteste in den USA weiten sich trotz Trump-Drohungen aus

Trotz unverhohlener Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit Gewalt weitet sich der Protest gegen die harsche Einwanderungspolitik seiner Regierung weiter aus. Nachdem Trump die Entsendung von mehr als 4000 Soldaten der Nationalgarde sowie 700 Mitgliedern der eigentlich für Auslands-Kampfeinsätze vorgesehenen Marineinfanterie nach Los Angeles angeordnet hatte, demonstrierten am Dienstagabend tausende Menschen in New York und Chicago, weitere Proteste waren für Mittwoch in New York, Seattle, Las Vegas und San Antonio geplant.

Zustand von kolumbianischem Präsidentschaftskandidaten nach Anschlag leicht verbessert

Der Gesundheitszustand des angeschossenen kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe hat sich nach Angaben seines Ärzteteams erstmals seit dem Attentat auf ihn am vergangenen Samstag verbessert. "Es gibt Zeichen der neurologischen Besserung", teilte am Mittwoch das behandelnde Santa-Fe-Krankenhaus in der Hauptstadt Bogotá mit. Er befinde sich jedoch weiterhin auf der Intensivstation. Am Dienstag hatte Uribes Ehefrau María Claudia Tarazona erklärt, dass ihr Mann noch immer um sein Leben kämpfe.

Merz zum SPD-"Manifest": Setze auf Einigkeit in der Bundesregierung

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zurückhaltend auf die Forderungen prominenter SPD-Politiker nach einer Wende in der Außenpolitik reagiert. Das sogenannte Manifest wollte Merz am Mittwoch nicht direkt kommentieren, er betonte die grundsätzliche Haltung der Regierung: "Wir sind uns in der Bundesregierung in der Bewertung des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt und in den Konsequenzen, die es daraus zu ziehen gilt, vollkommen einig", sagte er.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild