Deutsche Tageszeitung - Behindertenbeauftragter will Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen

Behindertenbeauftragter will Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen


Behindertenbeauftragter will Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen
Behindertenbeauftragter will Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen / Foto: ©

Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, will die Unternehmen in Deutschland bei der Beschäftigung Behinderter stärker in die Pflicht nehmen. Er forderte am Montag in Berlin eine höhere Ausgleichsabgabe für Betriebe ab 20 Mitarbeitern, die überhaupt keine Behinderte einstellen. Sie sollten künftig 650 statt bislang 320 Euro monatlich zahlen müssen. Verbesserungsbedarf sieht Dusel auch im Gesundheitswesen, Wohnungsbau und der Digitalisierung.

Textgröße ändern:

So seien Menschen mit Behinderungen in ihrem Recht auf frei Arztwahl dadurch eingeschränkt, da nur ein Drittel der Arztpraxen barrierefrei zugänglich sei. Außerdem könnten sie häufig ihre Assistenzkräfte nicht mit ins Krankenhaus nehmen.

Bei neuen Wohnungen müsse die Barrierefreiheit der Normalfall sein. "Wer heute noch Barrieren baut, baut falsch", sagte Dusel. Barrierefreiheit müsse ein Qualitätsmerkmal sein, das sei auch für ältere Menschen wichtig.

Das geplante Bundesprogramm für Barrierefreiheit müsse mit ausreichenden Mitteln ausgestattet werden, erklärte Dusel. "Inklusion ist kein Akt der Barmherzigkeit, sondern ein fundamentales Menschenrecht." Dusel äußerte sich anlässlich seiner Teilhabeempfehlungen, die er anlässlich des internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen an die Bundesregierung übergibt. Der Tag wird am 3. Dezember begangen.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Nettozuwanderung nach Deutschland 2024 weiter gesunken

Die Nettozuwanderung nach Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, wanderten 2024 rund 430.000 mehr Menschen ein als aus. Im Vorjahr lag die Nettozuwanderung noch bei rund 663.000 Menschen, nachdem 2022 ein Höchststand von 1,462 Millionen erreicht worden war.

Israel stimmt von Trump vorgeschlagener Waffenruhe im Krieg mit dem Iran zu

Israel hat einer Waffenruhe im Krieg mit dem Iran zugestimmt. Israel habe den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump für eine Feuerpause akzeptiert, teilte die israelische Regierung am Dienstagmorgen mit. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe in einer Kabinettssitzung verkündet, dass Israel alle seine Ziele "und noch viel mehr" erreicht habe. Durch den großangelegten Militäreinsatz gegen den Iran sei die "unmittelbare doppelte existenzielle Bedrohung" für Israel durch Teherans Atom- und Raketenprogramm beseitigt worden.

Merz: Von Trump vorgeschlagene Waffenruhe ist "eine sehr gute Entwicklung"

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die von US-Präsident Donald Trump verkündete Waffenruhe im Krieg zwischen dem Iran und Israel begrüßt. "Gelingt dieser Waffenstillstand nach den entscheidenden Militärschlägen der USA gegen die iranischen Nuklearanlagen, ist das eine sehr gute Entwicklung", schrieb Merz am Dienstag im Onlinedienst X. "Sie wird den Nahen Osten und die Welt sicherer machen."

CDU-Politiker Laschet fordert stärkere Rolle Europas in Iran-Israel-Konflikt

Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet hat die Rolle Europas im Konflikt zwischen Israel und dem Iran kritisiert. Die Europäer würden in dem Konflikt "keine Rolle" spielen, sagte Laschet am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Das sollten wir dringend ändern", fügte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag hinzu. Die Realität sei aber, dass die Europäische Union mit 27 Stimmen spreche.

Textgröße ändern: