
Neuer IAEA-Chef will Atomstreit mit dem Iran Priorität geben

Der neue Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat bei seiner Amtseinführung am Montag angekündigt, dem Atomstreit mit dem Iran "Priorität" zu geben. Der Argentinier Rafael Grossi sagte bei einer Pressekonferenz, er werde "in relativ naher Zukunft" in den Iran reisen. Der 58-jährige Diplomat diente zuletzt als Botschafter Argentiniens in Österreich, doch war er zuvor in der IAEA mit dem iranischen Atomprogramm befasst.
Während seiner Zeit bei der UN-Organisation von 2010 bis 2013 war er im direkten Kontakt mit iranischen Regierungsvertretern. Die Wahl eines neuen IAEA-Direktors war notwendig geworden, nachdem der langjährige Amtsinhaber, der Japaner Yukiya Amano, im Juli verstorben war. Bei der Wahl setzte sich Grossi gegen den Rumänen Cornel Feruta durch, der nach Amanos Tod geschäftsführend die Leitung der Organisation in Wien übernommen hatte.
Die IAEA-Inspektoren sind beauftragt, im Iran die Einhaltung des internationalen Atomabkommens von 2015 zu überwachen. Nach dem einseitigen Ausstieg der USA 2018 ist die Zukunft der Vereinbarung ungewiss, zumal der Iran in Reaktion auf die US-Politik des "maximalen Drucks" im vergangenen Mai seinerseits begann, sich nach und nach aus dem Abkommen zurückzuziehen. Seitdem hat er seine Urananreicherung schrittweise ausgeweitet.
(U.Stolizkaya--DTZ)