
Greenpeace Energy: Regierung muss Stau bei Windkraft an Land auflösen

Der Ökostromerzeuger Greenpeace Energy hat die Bundesregierung aufgefordert, den Windkraftausbau an Land wieder voranzutreiben, statt ihn zu behindern. "Deutschland würde 2020 gut zehn Millionen Tonnen CO2 weniger ausstoßen, steckten hierzulande nicht Windkraftanlagen mit elf Gigawatt Gesamtleistung im Genehmigungsstau", erklärte Greenpeace Energy am Donnerstag in Berlin unter Berufung auf Berechnungen des Instituts Energy Brainpool.
Demnach hätten mit den wegen Genehmigungsproblemen nicht gebauten Anlagen 26 Terawattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden können. Für den CO2-Ausstoß im Energiesektor hätte dies ein Minus von 3,7 Prozent bedeutet. Wegen dieses Staus liegt den Angaben zufolge auch der Strompreis im kommenden Jahr um 1,96 Euro pro Megawattstunde höher, als es bei einem Einsatz der derzeit wegen fehlender Genehmigungen blockierten Windräder sein könnte. Mehr Windkraft könnte auch Mehrkosten in Verbindung mit dem Kohleausstieg zumindest teilweise kompensieren, hieß es weiter.
"Ein konsequenter Windkraftausbau an Land hätte in Deutschland nicht nur viele tausend Arbeitsplätze in der Windbranche bewahrt, sondern auch positive Folgen für die Strompreise und das Erreichen der Klimaziele gehabt", erklärte Greenpeace-Energy-Vorstand Nils Müller. "Wir fordern deshalb von der Bundesregierung, dass sie die Windkraft 2020 nicht mehr länger behindert, sondern den Stau aufhebt und den Ausbau massiv beschleunigt."
(A.Nikiforov--DTZ)