Deutsche Tageszeitung - Spanien schickt nach Vorfall in mexikanischer Botschaft Ermittler nach La Paz

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Spanien schickt nach Vorfall in mexikanischer Botschaft Ermittler nach La Paz


Spanien schickt nach Vorfall in mexikanischer Botschaft Ermittler nach La Paz
Spanien schickt nach Vorfall in mexikanischer Botschaft Ermittler nach La Paz / Foto: ©

Nachdem spanische Diplomaten von bolivianischen Sicherheitskräften am Betreten der mexikanischen Botschaft in La Paz gehindert wurden, hat die spanische Regierung Ermittlungen angekündigt. Das Außenministerium werde Ermittler nach Bolivien schicken, um den Vorfall von Freitag während des Besuchs einer spanischen Diplomatin zu klären, teilte die Regierung in Madrid am Samstag mit. Bolivianien hatte Spanien zuvor eine schwerwiegende Verletzung seiner Souveränität vorgeworfen.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die spanischen Diplomaten seien von vermummtem und offenbar bewaffnetem Sicherheitspersonal begleitet worden, sagte die bolivianische Außenministerin Karen Longaric. Sie hätten versucht, eine Sicherheitsabsperrung der bolivianischen Polizei rund um die Botschaft zu durchbrechen und sich "heimlich" Zutritt zur mexikanischen Vertretung zu verschaffen.

In einem Schreiben an die spanische Regierung kritisierte Longaric eine "Verletzung von Boliviens Souveränität". Die Ministerin betonte, weder die Diplomaten noch das Sicherheitspersonal der spanischen Botschaft dürften Schusswaffen tragen oder sich vermummen. Dies verstoße gegen "diplomatische Praktiken". Es seien Ermittlungen eingeleitet worden. Longaric verkündete, sie wolle den Beschwerdebrief zudem an die Europäische Union, die Vereinten Nationen sowie an die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) schicken.

In der Botschaft in La Paz halten sich rund 20 frühere Regierungsmitarbeiter des geflüchteten bolivianischen Ex-Staatschefs Evo Morales auf. Unter ihnen sind zwei ehemalige Minister. Ob die Aktion der spanischen Diplomaten ihrer Ansicht nach darauf abzielte, Morales’ Mitstreiter aus der Botschaft herauszuschleusen, sagte Longaric nicht.

Weil rund um das mexikanische Botschaftsgebäude in La Paz Polizisten und Geheimdienstmitarbeiter stationiert sind, hat Mexiko eine Klage gegen Bolivien beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angekündigt.

Die Beziehungen zwischen den beiden lateinamerikanischen Ländern sind angespannt, seit Morales nach seinem Rücktritt am 10. November zwischenzeitlich Exil in Mexiko gefunden hatte. Er reiste dann über Kuba nach Argentinien weiter, wo er sich seitdem aufhält. In der vergangenen Woche erließ die bolivianische Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen Morales wegen "Terrorismus" und Aufruhrs.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Dobrindt warnt vor wachsender Gewaltbereitschaft unter jugendlichen Extremisten

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat vor einer wachsenden Gewaltbereitschaft unter jugendlichen Extremisten gewarnt. "Wir stellen in einem erhöhten Maße fest, dass sich junge Menschen radikalisieren", sagte Dobrindt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). "Die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen wächst stark in der rechtsextremen Szene. Aber diesen Trend erkennen die Sicherheitsbehörden auch unter Linksextremisten und jungen Islamisten."

Pauschales US-Einsreiseverbot für Bürger aus zwölf Staaten in Kraft getreten

In den USA ist ein pauschales Einreiseverbot für Menschen aus zwölf Staaten in Kraft getreten. Bürger aus Afghanistan, Myanmar, dem Tschad, der Republik Kongo, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, dem Iran, Libyen, Somalia, Sudan und dem Jemen dürfen nun nicht mehr in die Vereinigten Staaten einreisen. Das Weiße Haus hatte dies bei der Ankündigung der Maßnahme vergangenen Mittwoch mit dem Schutz der US-Bürger vor "ausländischen Terroristen" begründet.

Israel fängt Gaza-Hilfsschiff "Madleen" ab und will Aktivisten nach Hause schicken

Israel hat das Gaza-Hilfsschiff "Madleen" vor seinem Eintreffen in dem Palästinensergebiet gestoppt. "Die 'Selfie-Yacht' der 'Promis'" sei auf sicherem Weg nach Israel umgeleitet worden, erklärte das israelische Außenministerium am Montag in Online-Netzwerken. Die Aktivisten an Bord, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Deutsche Yasemin Acar gehören, blieben demnach unbeschadet und sollen nach Hause zurückkehren.

Nach Entsendung von Nationalgarde erneut Proteste in L.A. gegen Trumps Abschiebepolitik

Nach der Entsendung der Nationalgarde nach Los Angeles sind die teils gewaltsamen Proteste in der kalifornischen Metropole gegen die Abschiebepolitik von US-Präsident Donald fortgesetzt worden. Am Sonntag (Ortszeit) gab es den dritten Tag in Folge gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften, wobei die örtliche Polizei die Demonstrierenden von Bundesgebäuden und Nationalgardisten fernhielt. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom erhielt derweil in seiner Kritik am Einsatz der Nationalgarde Unterstützung von den anderen demokratischen US-Gouverneuren.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild