Deutsche Tageszeitung - Konservative und Grüne stellen Regierungsprogramm für Österreich vor

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Konservative und Grüne stellen Regierungsprogramm für Österreich vor


Konservative und Grüne stellen Regierungsprogramm für Österreich vor
Konservative und Grüne stellen Regierungsprogramm für Österreich vor / Foto: ©

Die erste Regierungskoalition aus Konservativen und Grünen in Österreich steht: Nach ihrer Einigung auf ein gemeinsames Bündnis stellten ÖVP-Chef und Ex-Kanzler Sebastian Kurz und der Grünen-Vorsitzende Werner Kogler am Donnerstag Bundespräsident Alexander Van der Bellen ihr Regierungsprogramm vor. Es sieht die Einführung der umstrittenen, vorbeugenden Sicherungshaft und die Ausweitung des Kopftuchverbots auf Schulen für Mädchen bis 14 Jahren vor.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

ÖVP und Grüne hatten ihre Einigung auf ein Regierungsbündnis am Mittwochabend bekanntgegeben. Es sei gelungen, "das Beste aus beiden Welten zu vereinen", sagte der 33-jährige Kurz, der gut sieben Monate nach seiner Absetzung per Misstrauensvotum wieder vor seiner Rückkehr an die Regierungsspitze steht. Beide Parteien wollten "das Klima und die Grenzen" schützen.

Die Konservativen dominieren die künftige Ministerriege: Sie sichern sich die Ressorts für Inneres, Finanzen, Verteidigung und Außenpolitik. Die Grünen übernehmen vier Ministerien, darunter ein "Superministerium" für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, soll Grünen-Chef Kogler als Vizekanzler für Sport, öffentlichen Dienst und Kunst und Kultur zuständig sein.

Das Regierungsprogramm sieht laut APA vorerst keine CO2-Steuern vor. Es solle allerdings eine ökologische Steuerreform erarbeitet werden, die voraussichtlich eine Neuregelung der Flugticketabgabe beinhaltet und Fliegen wohl teurer macht. Auch die Lkw-Maut soll ökologischer ausgestaltet werden.

Mit dem Regierungsprogramm setzt Kurz aber auch seine harte Linie beim Thema Einwanderung fort: APA zufolge sieht das Regierungsprogramm vor, dass eine Betreuungsagentur für Asylbewerber und Rückkehrzentren geschaffen werden, um die Rückkehr von Migranten in ihre Herkunftsländer oder in Drittstaaten besser unterstützen zu können.

Knapp 280 Delegierten der Grünen stimmen am Samstag auf einem außerordentlichen Parteitag über die Regierungsbeteiligung ab. Es wird mit einer Zustimmung gerechnet, obwohl die Partei mit Blick auf die Präventivhaft und das Kopftuchverbot auch harte Brocken schlucken muss. Bisher gibt es ein Verbot des muslimischen Kopftuchs bereits in Kindergärten und für Mädchen bis zum Alter von zehn Jahren an Volksschulen in Österreich. Laut APA ist die Vereidigung der neuen Regierung für nächsten Dienstag geplant.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Mutmaßlicher Attentäter von Magdeburg kommt nicht in Psychiatrie

Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg kommt nicht in die Psychiatrie, sondern bleibt in Untersuchungshaft. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg in Sachsen-Anhalt am Mittwoch nach Erhalt des vorläufigen forensisch-psychiatrischen Gutachtens mit. Es gebe keinen Anlass, den bestehenden Haftbefehl gegen Taleb A. in einen einstweiligen Unterbringungsbefehl umzuwandeln, hieß es.

Südkorea stellt Lautsprecher-Propaganda Richtung Norden ein

Eine Woche nach dem Amtsantritt des neuen südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung hat das Land die Lautsprecher-Propaganda Richtung Nordkorea eingestellt. Die Entscheidung sei "die Einlösung des Versprechens, das Vertrauen in die Beziehungen zwischen Süd- und Nordkorea wiederherzustellen und Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu fördern", teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Mittwoch mit. Die Propaganda-Durchsagen seien am Nachmittag eingestellt worden.

Moskau übergibt mehr als 1200 tote Ukrainer an Kiew - Weiterer Gefangenenaustausch

Gut eine Woche nach den Waffenruhegesprächen in Istanbul hat Russland die Leichen von mehr als 1200 im Krieg getöteten ukrainischen Soldaten an Kiew übergeben. "Die Leichen von 1212 gefallenen Verteidigern der Ukraine wurden zurückgegeben", erklärte am Mittwoch die zuständige Regierungsbehörde in Kiew. Der Schritt war Teil einer in Istanbul erzielten Einigung, in deren Folge am Dienstag beide Seiten auch erneut Kriegsgefangene ausgetauscht hatten.

Bertelsmann-Stiftung: Jeder vierte Hausarzt will früher aufhören

Jeder vierte Hausarzt in Deutschland plant einer Umfrage zufolge, seine Tätigkeit in den kommenden fünf Jahren aufzugeben. Zudem wollen viele Hausärztinnen und Hausärzte ihre Wochenarbeitszeit bis 2030 im Schnitt um zweieinhalb Stunden verringern, wie die Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh am Mittwoch mitteilte. Schon heute seien mehr 5000 Hausarztstellen unbesetzt. Die Zahl könnte sich den Angaben zufolge binnen fünf Jahren verdoppeln.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild