
Demokratischer Präsidentschaftsbewerber Castro zieht Kandidatur zurück

Bei den US-Demokraten hat ein weiterer Präsidentschaftsbewerber seine Kandidatur zurückgezogen: Mit dem früheren Wohnungsbauminister Julian Castro stieg am Donnerstag der einzige Hispanoamerikaner aus dem Präsidentschaftsrennen der Oppositionspartei aus. Der 45-Jährige dankte seinen Anhängern im Kurzbotschaftendienst Twitter für ihre Unterstützung und zeigte sich "stolz" über das Erreichte. Er wolle seinen "Kampf für ein Amerika, in dem jeder zählt", fortsetzen.
Der frühere Bürgermeister der texanischen Großstadt San Antonio hatte in Umfragen zuletzt nur bei rund einem Prozent gelegen. Mit seinem Rückzug verbleiben noch 14 Kandidaten im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. In Umfragen steht Vizepräsident Joe Biden an der Spitze, gefolgt von den Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren sowie Pete Buttigieg, der zum Jahreswechsel sein Bürgermeisteramt in der Stadt South Bend im Bundesstaat Indiana aufgegeben hat.
Die Vorwahlen der Demokraten zur Bestimmung des Herausforderers von Präsident Donald Trump beginnen in einem Monat, am 3. Februar, im Bundesstaat Iowa. Die Demokraten hoffen, Trump bei der Präsidentschaftswahl im November nach nur einer Amtszeit aus dem Weißen Haus drängen zu können.
Allerdings legte Trumps Wahlkampfteam am Donnerstag glänzende Zahlen zu Wahlkampfspenden vor. Trotz der Vorwürfe des Amtsmissbrauchs sammelte Trump im vierten Quartal des vergangenen Jahres 46 Millionen Dollar (rund 41 Millionen Euro) ein - das beste Quartalsergebnis für 2019. Im gesamten Jahr waren es damit 143 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Senator Sanders verzeichnete im vierten Quartal Wahlkampfspenden von 34,5 Millionen Dollar.
Trump wird sich bald einem Amtsenthebungsprozess wegen der Ukraine-Affäre stellen müssen. Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus hatte das Impeachment Mitte Dezember beschlossen. Im Senat, wo der Prozess voraussichtlich noch im Januar starten wird, haben allerdings Trumps Republikaner die Mehrheit. Eine Amtsenthebung gilt deswegen als nahezu ausgeschlossen.
Das Impeachment - das erst dritte gegen einen Präsidenten in der US-Geschichte - ist für Trump ein historischer Makel. Politisch hat es ihm bislang aber kaum geschadet. Der Präsident argumentiert vielmehr, dass er damit seine Partei und seine Anhänger habe mobilisieren können.
"Demokraten und die Medien waren in einer betrügerischen Impeachment-Raserei, und der Wahlkampf des Präsidenten ist nur größer und stärker geworden", erklärte Trumps Wahlkampfmanager Brad Parscale am Donnerstag.
(A.Nikiforov--DTZ)