Deutsche Tageszeitung - Guaidó in Venezuela als Parlamentspräsident vereidigt

Guaidó in Venezuela als Parlamentspräsident vereidigt


Guaidó in Venezuela als Parlamentspräsident vereidigt
Guaidó in Venezuela als Parlamentspräsident vereidigt / Foto: ©

Der Machtkampf um das Parlament in Venezuela dauert an. Der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó ist am Dienstag zum zweiten Mal als Parlamentspräsident vereidigt worden, nachdem ihm zuvor erneut von Sicherheitskräften der Zugang zum Parlamentsgebäude versperrt worden war. Guaidó legte seinen Amtseid ab, während die Abgeordneten mit ihren Smartphones für Licht sorgten - im Plenarsaal war zuvor der Strom abgeschaltet worden.

Textgröße ändern:

Parra, ein vom umstrittenen linksgerichteten Präsidenten Nicolás Maduro unterstützter Rivale Guaidós, hatte zuvor den Vorsitz des Parlaments übernommen, während Guaidó rund eine halbe Stunde lang am Betreten des Parlaments gehindert wurde. Das Parlamentsgebäude sei "keine Kaserne", protestierte Guaidó vor den mit Helmen und Schutzschildern ausgerüsteten Militärs. "Hier sind wir und zeigen unser Gesicht", sagte er schließlich vor dem Parlament, nachdem er sich doch noch Zugang verschaffen konnte.

In Venezuela war am Sonntag ein Konflikt um den Vorsitz der von der Opposition kontrollierten Nationalversammlung entbrannt. Sowohl der bisherige Parlamentspräsident und selbsternannte Übergangspräsident Guaidó als auch Parra nahmen für sich in Anspruch, den Parlamentsvorsitz neu übernommen zu haben.

Guaidó und anderen Oppositionsvertretern war der Zutritt zum Parlamentsgebäude versperrt worden, als dort die Neuwahl des Parlamentsvorsitzes auf der Tagesordnung stand. Guaidós Rivale Parra rief sich dann zum Vorsitzenden der Kammer aus. Guaidó hatte sich vor einem Jahr im Machtkampf mit Maduro selbst zum Übergangspräsidenten des Landes ausgerufen. Er wird von mehr als 50 Staaten, darunter auch Deutschland, als Staatschef anerkannt.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Untersuchung: Internationale Beliebtheit der USA unter Trump zurückgegangen

Die Beliebtheit der USA ist seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump laut einer Untersuchung in zahlreichen Ländern deutlich zurückgegangen. Laut der am Mittwoch vom Pew Research Center veröffentlichten Studie nahmen die Beliebtheitswerte der Vereinigten Staaten in 15 von 24 untersuchten Ländern ab.

Milei: Argentinien wird Botschaft in Israel 2026 nach Jerusalem verlegen

Der argentinische Präsident Javier Milei will die Botschaft seines Landes in Israel im kommenden Jahr nach Jerusalem verlegen. Die neue Vertretung werde sich im Westen der Stadt befinden, sagte Milei am Mittwoch vor dem israelischen Parlament.

Proteste in den USA weiten sich trotz Trump-Drohungen aus

Trotz unverhohlener Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit Gewalt weitet sich der Protest gegen die harsche Einwanderungspolitik seiner Regierung weiter aus. Nachdem Trump die Entsendung von mehr als 4000 Soldaten der Nationalgarde sowie 700 Mitgliedern der eigentlich für Auslands-Kampfeinsätze vorgesehenen Marineinfanterie nach Los Angeles angeordnet hatte, demonstrierten am Dienstagabend tausende Menschen in New York und Chicago, weitere Proteste waren für Mittwoch in New York, Seattle, Las Vegas und San Antonio geplant.

Zustand von kolumbianischem Präsidentschaftskandidaten nach Anschlag leicht verbessert

Der Gesundheitszustand des angeschossenen kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe hat sich nach Angaben seines Ärzteteams erstmals seit dem Attentat auf ihn am vergangenen Samstag verbessert. "Es gibt Zeichen der neurologischen Besserung", teilte am Mittwoch das behandelnde Santa-Fe-Krankenhaus in der Hauptstadt Bogotá mit. Er befinde sich jedoch weiterhin auf der Intensivstation. Am Dienstag hatte Uribes Ehefrau María Claudia Tarazona erklärt, dass ihr Mann noch immer um sein Leben kämpfe.

Textgröße ändern: