
Hilfsorganisationen warnen vor weiterer Eskalation am Golf und in Nahost

Angesichts der jüngsten Konfrontation zwischen den USA und dem Iran warnen Hilfsorganisationen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts in der Region. "Jede Verschärfung oder ein neuer militärischer Konflikt wäre eine Tragödie", sagte Rudi Tarneden, Sprecher von Unicef Deutschland, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Allein im Irak gebe es ohnehin rund vier Millionen Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen seien, davon rund die Hälfte Kinder und Jugendliche.
Die Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC) wies darauf hin, dass in der Region auch 24 Millionen Jemeniten und zwölf Millionen Syrer lebten, die unter Kriegsfolgen litten.
Die Hilfsorganisationen setzten sich "für Deeskalierung" ein, sagte Tarneden. Es müssten "alle Versuche" unternommen werden, "einen neuen Konflikt zu unterbinden". Eine zusätzliche Konfrontation zwischen internationalen Mächten und Regionalmächten würde für die "zum Reißen gespannten Rettungsleinen" das Ende bedeuten, erklärte NRC-Chef Jan Egeland. In den besetzten Palästinensergebieten gebe es zwei Millionen Hilfsbedürftige, im Iran allein drei Millionen hilfsbedürftige Afghanistan-Flüchtlinge.
Nach Angaben der irakischen Armee waren in der Nacht zum Mittwoch insgesamt 22 iranische Raketen auf US-Stützpunkten im nordirakischen Erbil sowie in Ain al-Assad im Westirak eingeschlagen. Der Angriff war eine Reaktion auf die gezielte Tötung des einflussreichen iranischen Generals Kassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff am Freitag.
(U.Beriyev--DTZ)