
Deutsche Entwicklungshelfer sollen trotz Spannungen vorerst im Irak bleiben

Das Bundesentwicklungsministerium will seine Helfer im Irak trotz der angespannten Lage vorerst im Land belassen. Die 60 deutschen Experten der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) arbeiteten "unter strengen Sicherheitsvorkehrungen", erklärte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Mittwoch in Berlin. "Dies schließt Evakuierungsplanungen ein, sollte dies erforderlich sein. Aktuell gibt es aber keine Grundlage, das Personal abzuziehen."
Über die "Eskalation im Irak und in der Region" zeigte sich Müller besorgt. "Klar ist: Es muss weiter in den Wiederaufbau und auch in die Versorgung der vielen syrischen Flüchtlinge investiert werden, damit radikale Kräfte nicht weiter erstarken."
Die deutschen GIZ-Experten sind nach Müllers Angaben ausschließlich im Norden des Landes tätig. "Sie leisten wichtige Arbeit zur Stabilisierung des Irak: Über sechs Millionen Menschen haben wir bereits mit Trinkwasser und 3,5 Millionen medizinisch versorgt."
Der Iran hatte in der Nacht zu Mittwoch zwei US-Militärstützpunkte im Irak angegriffen. Es war die erste militärische Reaktion Teherans auf die gezielte Tötung des einflussreichen iranischen Generals Kassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff am vergangenen Freitag im Irak. Pro-iranische Milizen im Irak kündigten am Mittwoch gleichfalls Vergeltungsangriffe auf US-Truppen an. Die Bundeswehr prüft deswegen einen Teilabzug ihrer Soldaten aus dem nordirakischen Erbil.
(S.A.Dudajev--DTZ)