Deutsche Tageszeitung - Ehemaliger US-Außenminister fordert Festhalten Europas am Atomabkommen mit Iran

Ehemaliger US-Außenminister fordert Festhalten Europas am Atomabkommen mit Iran


Ehemaliger US-Außenminister fordert Festhalten Europas am Atomabkommen mit Iran
Ehemaliger US-Außenminister fordert Festhalten Europas am Atomabkommen mit Iran / Foto: ©

Die europäischen Staaten sollten aus der Sicht des ehemaligen US-Außenministers John Kerry am internationalen Atomabkommen mit dem Iran festhalten - auch gegen den Widerstand von US-Präsident Donald Trump. "Es ist wichtig, dass Europa in dieser Frage die Führung übernimmt", sagte Kerry den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (RND/Dienstagsausgaben). Die europäischen Staaten dürften dem Druck aus Washington "nicht nachgeben".

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Das Atomabkommen sei "der stärkste, transparenteste und am besten zu überprüfende Nuklearvertrag" der Welt. "Wir dürfen nicht zulassen, dass ein Lügner das zerstört", sagte Kerry mit Verweis auf Trump, den er für die Eskalation in der Golfregion verantwortlich macht. Mit seinem einseitigen Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen im Mai 2018 habe Trump eine höchst gefährliche Entwicklung in Gang gesetzt.

Kerry war in der zweiten Amtszeit von US-Präsident Barack Obama US-Außenminister und damit US-Unterhändler des Atomabkommens mit dem Iran, China, Russland, Frankreich und Deutschland. "Die meisten Länder wollen das Abkommen behalten", betonte Kerry gegenüber den Zeitungen des RND. Europa dürfe sich nicht von Sanktionsdrohungen einschüchtern lassen. "Wenn Donald Trump unsere wichtigsten Verbündeten bestrafen würde, gäbe es sehr schnell einen massiven Aufstand in der amerikanischen Politik dagegen."

Kerry übte auch heftige Kritik an der von Trump angeordneten Tötung des einflussreichen iranischen Generals Kassem Soleimani. Trump habe diese Entscheidung bereits im vergangenen Juni gefällt, sagte Kerry. Jetzt betreibe der US-Präsident "eine Vertuschungsaktion", sagte Kerry. Die Welt dürfe nicht "durch Lügen an den Rand eines Krieges gebracht werden".

(S.A.Dudajev--DTZ)

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