
Libyen-Konferenz findet am Sonntag in Berlin statt

Zur Beilegung des Konfliktes im Bürgerkriegsland Libyen richtet Deutschland am kommenden Sonntag eine internationale Konferenz in Berlin aus. Das in Absprache mit UN-Generalsekretär António Guterres angesetzte Treffen im Kanzleramt soll auf Ebene der Staats- und Regierungschefs stattfinden, wie die Bundesregierung am Dienstag mitteilte. Ziel sei es, die Bemühungen der UNO für ein souveränes Libyen und einen Versöhnungsprozess in dem nordafrikanischen Land zu unterstützen.
Es werden Vertreter aus elf Staaten in Berlin erwartet, darunter aus den USA, aus Russland und der Türkei sowie aus Frankreich, China, Großbritannien, Italien, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch die EU, die Arabische Liga und die Afrikanische Union werden in Berlin vertreten sein, wie die Bundesregierung weiter mitteilte.
Eingeladen werden demnach auch der Chef der international anerkannten libyschen Einheitsregierung in Tripolis, Fajes al-Sarradsch, sowie der abtrünnige General Chalifa Haftar, wobei eine Teilnahme der beiden Kontrahenten zunächst offen blieb.
Bereits zugesagt hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der al-Sarradsch in dem Konflikt auch militärisch unterstützt. Auf Seiten Haftars stehen in dem Konflikt unter anderem Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland.
Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen Chaos. Verschiedene Milizen haben sich in dem Land breit gemacht, Truppen Haftars kämpfen seit Jahren gegen die Einheitsregierung in Tripolis. Menschenschmuggler nutzen Libyen als Durchgangsgebiet für Migranten, die in Europa Zuflucht suchen.
(P.Tomczyk--DTZ)