
UN-Sondergesandter Salamé spricht sich gegen Friedenstruppe in Libyen aus

Der UN-Sondergesandte für Libyen Ghassan Salamé hat sich gegen eine internationale Friedenstruppe für das nordafrikanische Land ausgesprochen. "Es gibt in Libyen keine Akzeptanz für ausländische Truppen", sagte Salamé der "Welt" vom Dienstag. Er sehe zudem in der internationalen Gemeinschaft "auch nicht die Bereitschaft, Truppen zu entsenden". Er strebe deshalb diese Option nicht an.
Wichtiger sei es, die derzeitige Waffenruhe in einen dauerhaften Waffenstillstand zu überführen, betonte der UN-Sondergesandte. Dafür seien aber keine Blauhelme nötig, sondern nur eine kleine Zahl von Militärbeobachtern.
Salamé bezeichnete die Libyen-Konferenz vom Sonntag in Berlin als Erfolg. "Mein Ziel war es, die anderen beteiligten Staaten an einen Tisch zu bekommen. Da haben wir trotz großer Schwierigkeiten viel geschafft", sagte er. Besonders wichtig sei es, dass sich die kämpfenden Parteien in Libyen auf einen gemeinsamen Militärausschuss geeinigt hätten, der über einen Waffenstillstand verhandeln soll.
Der neu geschaffene internationale Ausschuss für Folgemaßnahmen, der den in Berlin begonnenen Prozess weiter koordinieren soll, werde sich Mitte Februar zum ersten Mal treffen und zwar ebenfalls in der Bundeshauptstadt. Möglicherweise werde Deutschland dabei mit der UN-Libyen-Mission den Vorsitz führen, sagte Salamé.
(S.A.Dudajev--DTZ)