
Linke dringt auf umfassende Reform der Einkommensteuer

Die Linke will die Einkommensteuer so umbauen, dass geringe und mittlere Einkommen entlastet werden und Topverdiener mehr zahlen. "Unser Steuersystem ist aus dem vorigen Jahrhundert", sagte Linksfraktionschef Dietmar Bartsch der Nachrichtenagentur AFP. "Es ist leistungsungerecht und verschärft die soziale Spaltung." Nötig sei daher eine "zielgerichtete Debatte über die Verteilung der Steuer- und Abgabenlast".
Nach Berechnungen der Partei zu ihrem Steuerkonzept, die AFP vorliegen, würden Bürger mit einem Jahreseinkommen von 10.000 Euro um 86 Euro im Vergleich zum aktuellen Steuertarif entlastet. Bei einem Jahresverdienst von 40.000 Euro fiele die Steuerlast demnach um fast 1500 Euro geringer aus.
Bei höheren Einkommen verkehrt sich der Effekt ins Gegenteil: Ein Jahreseinkommen von 80.000 Euro würde nach dem Linken-Konzept mit 889 Euro zusätzlich belastet, bei 100.000 Euro wären es bereits 3210 Euro mehr. Beträgt das Jahreseinkommen eine Million Euro, würden satte 138.440 Euro mehr fällig als nach aktueller Gesetzeslage.
Bartsch forderte von den Parteien "links der Union", sie sollten "nicht länger in Schablonen denken, die Entlastungen pauschal verteufeln". Gleichzeitig seien Steuererhöhungen nötig "bei Spitzeneinkommen, Großerben und Superreichen, die in den letzten Jahren auf Kosten kleinerer und mittlerer Einkommen profitiert haben".
(S.A.Dudajev--DTZ)